Zeltingen. Am Samstag wurde nach langer Bauzeit die zweite Schleusenkammer in Zeltingen der Öffentlichkeit vorgestellt. Bei bestem Sonnenwetter nutzten viele die Gelegenheit, sich die neue Anlage aus der Nähe anzuschauen.

Nach jahrelanger Bauzeit und erfolgreich abgeschlossenem Probebetrieb werden Passagier- und Frachtschiffe in der Zeltinger Schleuse von nun an in zwei Schleusenkammern abgefertigt. 600 000 Quadratmeter Erde mussten bewegt werden, um Platz für das neue Schleusenbecken zu schaffen.

Dieses war notwendig geworden, um die immer höher werdende Zahl der Fracht- und Passagierschiffe ohne große Störungen abfertigen zu können.

Durch stetig steigende Touristenzahlen in der Region nahm auch die Anzahl der Fahrten von Fahrgastschiffen in den letzten Jahren stetig zu. Da diese in Schleusenanlagen ein Vorschleusungsrecht genießen, führte dies zu zunehmenden Staus im Frachtverkehr.

Hautnah und quasi zum Anfassen präsentierte sich die neue Anlage am Samstag beim "Tag der offenen Tür" vielen Interessierten. Dabei konnte vor allem auch das, was ansonsten im Verborgenen bleibt, besichtigt werden.

Bei einer Führung durch die "Katakomben" der Anlage unterhalb der Wasserlinie ließ sich eindrucksvoll bestaunen, welche Technik hinter der Technik steckt und was es bedarf, ein 200-Tonnen-Schleusentor in kürzester Zeit auf und ab zu bewegen.

Aber auch über Wasser glänzt die Anlage durch moderne Bauten. So beherbergt das neue Betriebsgebäude einen modernen, computergesteuerten Leitstand, von dem aus die gesamte Anlage gesteuert wird.

Die Zeltinger Schleuse ist die erste, deren zweite Schleusenkammer fertig gestellt ist. In den nächsten Jahren werden alle Schleusenanlagen zwischen Koblenz und Trier eine zweite Kammer erhalten.