Freizeit Moselbad in Bernkastel-Kues lockt mit acht 50-Meter-Bahnen
Bernkastel-Kues/Wittlich · Das Vitelliusbad in Wittlich wurde abgerissen. Wohin fahren Bewohner der Kreisstadt nun an den heißen Tagen, wenn sie eine Abkühlung brauchen? Vielleicht ins Freibad nach Bernkastel-Kues?
Was hat das Freibad in Bernkastel-Kues im Vergleich zu den anderen Freibädern der Umgebung zu bieten? Ist es eine mögliche Alternative für Wittlicher, die seit dem Abriss auf ihr Bad verzichten müssen? Wir haben das Moselbad in Bernkastel-Kues besucht, um zu schauen, ob sich die Fahrt in die Moselstadt lohnt.
Das Freibad mit Blick auf die Weinberge bietet ein großes Schwimmerbecken mit einem abgetrennten Nichtschwimmerbecken inklusive Rutsche und ein Planschbecken für die kleinsten Besucher. Täglich können ungefähr 1.800 bis 2.000 Badegäste das Schwimmbad besuchen. Die Wassertemperatur beträgt in jedem Becken 23 Grad. Das dazugehörige Hallenbad hat, solange das Freibad geöffnet hat, geschlossen. Aber heißt das auch, dass noch Kapazitäten für die ehemaligen Besucher des Vitelliusbads frei sind? „Ja, auf jeden Fall. Alle Schwimmer des momentan geschlossenen Bads in Wittlich würden wir nicht unterkriegen, aber daher haben wir schon früh mit den Kollegen der Freibäder der Umgebung gesprochen. Aber das wird sich sowieso verteilen“, erklärt der Badebetriebsleiter Marco Schneider. Man kann das Moselbad, ohne sich einen Termin zu buchen, besuchen, anders als beispielsweise im Manderscheider Familienbad (wir berichteten), wo eine Reservierung über ein Online-Portal notwendig ist.
Für Wittlicher beträgt die Fahrtzeit über die L47 mit dem Auto für die 16 Kilometer rund 19 Minuten: Im Vergleich zu Manderscheid und Kröv die bislang kürzeste Fahrtzeit in ein Freibad. Aber lohnt sich der Besuch des Freibads auch vom Angebot her?
Schwimmerbecken Das ungefähr 1.000 Quadratmeter große Becken bietet viel Platz für Schwimmer. Acht 50-Meter-Bahnen stehen zur Verfügung, wobei zwei davon für Schul- und Vereinssport vorbehalten sind, die aber sonst auch die anderen Badegäste benutzen dürfen. Es gibt acht Sprungblöcke, ein Ein-Meter-Sprungbrett, zwei Sprungtürme in drei Metern Höhe und für die Mutigen einen Sprungturm in fünf Metern Höhe.
Nichtschwimmerbecken Es ist zwar kein separates Becken, aber der Nichtschwimmerbereich bietet mit 500 Quadratmetern trotzdem genügend Platz. Das Nichtschwimmerbecken bietet auch eine ungefähr vier Meter lange Rutsche. „Wir können zwar nicht mit der Rutsche in Kröv mithalten, aber auch hier ist im Sommer Betrieb bei der Rutsche“, so der Betriebsleiter Marco Schneider.
Babybecken Für die kleinsten Badegäste wurde auch gesorgt. Ein Planschbecken inklusive Wasserpilz und –speier. Mittlerweile bieten große Sonnenschirme den Kindern Schatten. Auch ein extra Kinder-WC ist direkt neben dem Babybecken für die dringenden Bedürfnisse eingerichtet. Die kleinen Badegäste dürfen sich auch über eine Nestschaukel sowie eine Wippe freuen.
Liegefläche Auf der rund 7.500 Quadratmeter großen Liegewiese findet jeder ein Plätzchen, egal ob Sonne oder Schatten. Große Bäume spenden viel Schatten. Rundherum finden die Badegäste auch mehrere Bänke, um sich auszuruhen. Wer Sport und Bewegung braucht, der kann das Volleyballfeld ausprobieren.
Gastronomie Verschiedene Getränke, warm und kalt, und Freibad-Snacks gibt es im Kiosk. Eine Portion Pommes mit Ketchup kostet 3,50 Euro und für eine Currywurst mit Brötchen bezahlt man dort vier Euro. Zum Vergleich: Drei Euro kostet eine Pommes mit Ketchup und 3,30 Euro eine Currywurst mit Brötchen im Familienbad in Manderscheid. Im Kröver Reich bezahlt man für Pommes mit Ketchup 3,80 Euro und für eine Currywurst 4,50 Euro. Ab mittags bis ungefähr 19 Uhr hat der Kiosk geöffnet.
Preise/Öffnungszeiten Das Freibad hat laut Betriebsleiter Marco Schneider „einmalige Öffnungszeiten“, denn es hat jeden Tag von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Allerdings ist um 19.45 Uhr Badeschluss, denn das Bad schließt um 20 Uhr. Witterungsbedingt können die Öffnungszeiten abweichen, was per Telefon erfragt werden kann.
Der Eintritt für Kinder und Jugendliche von vier bis 17 Jahren kostet zwei Euro, Erwachsene zahlen für die Tageskarte 3,50 Euro. Wer mit der ganzen Familie anreist, bekommt eine Ermäßigung. Auch Schwerbehinderte mit mindestens 70 Prozent Grad der Behinderung sowie Schüler, Auszubildende, Studenten bis zum 27. Lebensjahr zahlen mit entsprechendem Nachweis weniger Eintrittsgeld. Das gilt auch für Badegäste, die nach 18 Uhr kommen. Für die, die das Freibad öfters besuchen möchten, gibt es Zehnerkarten, 40er-Karten und Saisonkarten.
Ein Highlight für die jüngere Generation dürfte das WLAN vor Ort sein, über das man kostenlos im Internet surfen kann. Das Passwort bekommt man beim Personal des Freibades.