Freizeit Der Willi und seine Trompete

Bernkastel-Kues/Eckfeld · Am Sonntag gibt die Moselfränkische Blasmusik ihr Muttertagskonzert. Mit dabei: ein 79-jähriger Eckfelder.

 Der Eckfelder Willi Krones spielt seit Jahrzehnten Trompete – auch noch mit 79 Jahren.

Der Eckfelder Willi Krones spielt seit Jahrzehnten Trompete – auch noch mit 79 Jahren.

Foto: TV/Klaus Schmitz

Die Moselfränkische Blasmusik spielt seit zehn Jahren Musik von Ernst Mosch. Aus diesem Grund gibt es eine Jubiläumsauftaktveranstaltung: Das traditionelle Muttertagskonzert am Sonntag, 12. Mai, ab 15 Uhr im Kurgastzentrum in Bernkastel-Kues.

Dann wird auch wieder Willi Krones mit seiner Trompete dabei sein. Mit seinen 79 Jahren, Geburtsjahr 1940, ist der Eckfelder der älteste unter den 20 Musikern.

Die Trompete und Willi Krones, das ist eine ganz besondere Geschichte. Der kleine Willi wurde in eine musikbegeisterte Familie in Binsfeld geboren. Mit elf trifft er beim Nachbar auf die Trompete. Er ist von diesem Instrument begeistert. Der Vater investiert 85 Mark für eine Trompete und 1,50 Mark für die Stunde Unterricht beim Fachmann Scholtes – damals, Anfang der 1950er, Jahre viel Geld. Im darauffolgenden Jahr spielt er schon im Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr und macht mit 16 mit einigen Kumpels Tanzmusik. Im Nachbarort Landscheid lernt er Gisela kennen. Und mit ihr auch seinen zukünftigen Schwiegervater Johann aus Eckfeld. Der hatte 1950 in Eckfeld ein Grundstück erworben und dort gebaut. Er hatte mitgeholfen, den Musikverein zu gründen und war jahrelang dessen Dirigent. An den Wochenenden machte auch der Schwiegervater Tanzmusik. Sein Instrument: die Trompete.

Willi heiratete in eine musikverrückte Familie ein und baute sein Haus in Eckfeld direkt neben den Schwiegereltern. In dem Eifelort findet er in dem zuständigen Pfarrer, Pastor Messbacher, wieder einen Musiker. Als der 1962 den Musikverein Eckfeld gründet, hat er in Willi einen guten Trompeter. Willi ist bei der Gillenfelder Tanzmusikgruppe, den Vulkan’s, mit dabei, später eine Stütze des legendären Mittelmosel-Tanzorchesters. Er hilft überall aus, wo sein Können gebraucht wird. Außerdem ist er fünf Jahre als Dirigent in seinem Musikverein aktiv, wie auch bei den Nachbarn aus Laufeld, die jahrelang die Echternacher Springprozession begleiten.

Sohn Harald soll die Musiktradition weiterführen. Deshalb wird ein Klavier angeschafft, das später in dessen Haus umzieht. Dann wird Enkel Peter geboren. Er wird auf dem Schoß von Großvater Willi groß und hört schon recht früh den Sound der Trompete. Er lernt schnell das Fingerspiel seines Großvater kennen. So gut, dass er am Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz in Montabaur sein Abitur macht und demnächst sein Musik-Studium beendet.

Großvater Willi bleibt auch weiterhin aktiv. Als ihn dann Norbert Sartoris gemeinsam mit dem Dirigenten Jürgen Lejeune wegen der Moselfränkischen Blasmusik ansprechen, muss er nicht lange überlegen und sagt zu. Und natürlich ist er auch jetzt wieder dabei, wenn es wieder heißt: Muttertagskonzert im Kurgastzentrum in Bernkastel-Kues.

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