Moselkino zeigt Dokumentarfilm "Geburt"

Das Moselkino hat in Anwesenheit der beiden Schweizer Regisseure Silvia Haselbeck und Erich Langjahr deren Dokumentarfilm "Geburt" gezeigt. Das Werk begleitet werdende Eltern bis zum Zeitpunkt der Entbindung und stellt die Geburt als elementares, sinnliches Erlebnis dar.

Bernkastel-Kues. "Wir sind froh, dass wir dabei sein konnten", sagen die werdenden Eltern Verena Betzen und Sascha Collet über ihren Besuch der Vorführung des Schweizer Films "Geburt". Der Dokumentarfilm, der im Rahmen der Weltstillwoche im Moselkino der Verbandsgemeinde (VG) Bernkastel-Kues gezeigt wurde und zwei Paare durch die Schwangerschaft bis hin zum Erlebnis der Geburt begleitet, hat die beiden Zuschauer sehr berührt.

"Der Film hat sehr deutlich gemacht, wie wichtig die Zusammenarbeit und die Betreuung vor und nach der Geburt durch die Hebammen ist", sagte Collet. "Ihre unterstützende Arbeit muss auch in Zukunft zum Wohle werdender Eltern erhalten bleiben", betonte der werdende Vater mit Blick auf die "politischen" Stolpersteine, die zum Beispiel Freiberuflern in den Weg gelegt würden.

Geheimnis werdenden Lebens steht im Mittelpunkt



Der Druck durch die enorme Erhöhung der Haftpflichtversicherung bedeute, so Collet, dass sich viele Hebammen ihre Selbständigkeit in Zukunft nicht mehr leisten könnten. Das wäre fatal, denn der Kontakt und das Vertrauen zwischen Mutter, Vater und Hebamme, die intensive Beratung und Begleitung sei unverzichtbar. "Wir fühlen uns bei den Hebammen sehr gut aufgehoben und umsorgt", stellte Filmbesucher Collet fest.

Dass die Filmpräsentation just mit der Weltstillwoche zusammenfiel, war eher Zufall. Das kommunale Kino der VG Bernkastel-Kues sei stets bestrebt um qualitativ hochwertige und sehenswerte Filme zu unterschiedlichsten Themenbereichen. "Da passt dieser Film doch wunderbar mit der Weltstillwoche zusammen", sagte Geschäftsführer Hermann Lewen.

Über die Vorstellung freute sich auch Stillberaterin Christa Lotz. Der Dokumentarfilm der beiden Schweizer Filmemacher Haselbeck und Langjahr, in dessen Mittelpunkt das Geheimnis des werdenden Lebens stehe, strahle Stille und sinnliches Erleben aus: "Ruhe und Muße zu haben, ist doch in unserer heutigen hektischen Zeit einfach abhanden gekommen", sagte Lotz.

Der Film "Geburt" feierte 2009 seine deutsche Premiere in Leipzig. Im Sommer 2010 ist er in den rheinland-pfälzischen Kinos gestartet. "Uns war es wichtig, die Geburt als elementares, sinnliches Erlebnis, als intensivstes Ereignis überhaupt darzustellen", hoben Haselbeck und Langjahr, selbst Eltern zweier gemeinsamer Kinder, am Rande der Vorführung hervor. Dabei sei der Zuschauer nicht nur Betrachter. "Er ist unmittelbar beteiligt, er gebiert mit", versicherte Langjahr und sah sich durch die große Diskussionsbereitschaft der Besucher bestätigt. Diese waren nach der Filmvorführung von Hebammen, Stillberaterinnen und Kinderkrankenschwestern des Verbundkrankenhauses und der mobilen Stillberatung eingeladen, sich über die "beste und natürlichste Form der Babynahrung" zu informieren.

Ab Donnerstag, 14. Oktober, läuft der Film "Geburt" eine Woche lang im "Broadway"-Kino in Trier. Extra Die Weltstillwoche wird in Deutschland jedes Jahr in der 40. Kalenderwoche begangen. Im Mittelpunkt stehen diesmal die "zehn Schritte zum babyfreundlichen Krankenhaus". Diese zehn internationalen Qualitätskriterien sind die Grundlage einer WHO/Unicef-Initiative. Wenn eine Geburts- oder Kinderklinik diese Kriterien nachweislich in die täglichen Abläufe integriert hat, darf sie sich als "babyfreundliches Krankenhaus" bezeichnen. Auch das Verbundkrankenhaus Bernkastel-Wittlich bemüht sich um die Auszeichnung. (mbl)

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