Moseltal huscht vorbei

WITTLICH. Hinweise auf die Vulkaneifel, die Manderscheider Burgen und die Wallfahrtskirche Klausen existieren bereits, nun ist auch das Moseltal auf Schildern an der Autobahn A 1/A 48 verewigt: In beiden Fahrtrichtungen huscht in zwei mal drei Meter Größe der Fluss, Weinberge, Reben, Brücke und eine Burg an den Kraftfahrern vorbei.

 Inspizieren das neue Hinweisschild an der Autobahn zwischen Hasborn und Wittlich: Hans A. Sachsenröder von der Mittelmoseltouristik, Designer Thomas Lutz und der Leiter der Straßenmeisterei Wittlich, Winfried Valerius (von links).Foto: Albert Follmann

Inspizieren das neue Hinweisschild an der Autobahn zwischen Hasborn und Wittlich: Hans A. Sachsenröder von der Mittelmoseltouristik, Designer Thomas Lutz und der Leiter der Straßenmeisterei Wittlich, Winfried Valerius (von links).Foto: Albert Follmann

Hans A. Sachsenröder, Geschäftsführer der Mittelmoseltouristik, ist erleichtert. "Es war ein verdammt langer Weg", beschreibt er das Projekt "Autobahnschild Moseltal". Vor fünf Jahren hatte die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues die Idee, mit Schildern an der Eifelautobahn bei Wittlich für die Mosel zu werben. Nach langwierigen und teilweise mühseligen Verhandlungen mit Ministerien in Bund und Land, der ADD Trier und Straßenbehörden ist das "Moseltal" nun neben der Autobahn fest verankert. Auch der Bernkasteler Designer Thomas Lutz ("Darüber habe ich etliche graue Haare gekriegt") ist froh, dass die Werbeaktion an der Autobahn Koblenz-Trier endlich zu einem guten Ende gekommen ist. Farbbestimmungen wurden gelockert

Die engen farblichen und grafischen Vorgaben der "Gestaltungsverordnung für die Aufstellung von Werbeschildern an Autobahnen" machte es Lutz nicht gerade einfach. Der blaue Fluss war ebenso tabu wie grüne Reben. Erlaubt sind lediglich ein gedecktes Weiß, dazu Grau- und Brauntöne. Jüngst wurden die Farb-Bestimmungen etwas gelockert, wodurch Thomas Lutz ein plastischeres, fast schon dreidimensionales Motiv entwerfen konnte. "Es entspricht dem Klischee des Moseltals und stellt keine reale Landschaft dar", bemerkt der Designer. Die Frage, ob denn die Burg Landshut in Bernkastel-Kues für das Burgmotiv Pate gestanden hat, entlockt ihm ein Schmunzeln. Ferner sind auf der Hinweistafel von Wirtschaftswegen durchzogene Weinberge erkennbar, die sich durchs Tal schlängelnde Mosel, eine Brücke und - überdimensional hervortretende - Weintrauben. Aus Fahrtrichtung Koblenz gesehen, befindet sich das Schild zwischen den Abfahrten Hasborn und Wittlich, an der Gefällstrecke ins Wittlicher Tal. Ebenfalls kurz vor Wittlich wurde das Schild für die Richtungsfahrbahn Trier-Koblenz aufgestellt. Mit gehörigem Abstand zur Tafel mit der Wallfahrtskirche, denn zwischen zwei Abfahrten darf nur ein Werbeschild aufgestellt werden. Nur für touristisch bedeutsame Landschaften darf an der Autobahn geworben werden. Es sei noch ein Hinweisschild für die Maare bei Mehren geplant, teilte Winfried Valerius von der Straßenmeisterei Wittlich mit. Dann sei aber dieser Teil der Eifelautobahn dicht. Geschäftsführer Sachsenröder hält die Aufstellung der Moseltal-Tafel für einen wichtigen Baustein in der Fremdenverkehrswerbung für die Region Bernkastel. Darüber hinaus profitiere die ganze Mosel von der Initiative der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues.

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