Moselufer - Magnet für die Mittelalterfans

Bernkastel-Kues · Treffpunkt für Anhänger einer vergangenen Epoche: das Kueser Moselufer. Zum Mittelalter- Spectacel Berncastel-Cues sind mehr als 7000 Besucher gekommen und angetan von der Atmosphäre, dem hochwertigen Angebot der Standbetreiber und dem abwechslungsreichen Programm.

Bernkastel-Kues. Bernkastel-Kues am Wochenende: Da spielt auf der Festwiese am Moselufer unter strahlend blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen die Gruppe Duivelspack mit Laute, Flöte und einer schwedischen Nickelharpa mit mittelalterlichen Weisen zum Kreistanz auf. Einige Meter weiter zeigen Standbetreiber traditionelles Handwerk wie Drechseln und Schmieden. Da werden Körbe und Stuhlauflagen geflochten, dort steht ein Falkner mit einer Eule auf seiner Hand umringt von vielen Kindern.
Bezahlt wird in Talern


Im Anschluss an das Marktgericht der "freien Halunken", das viele neugierige Besucher anzieht, teilt Bruder Oliver im Mönchskostüm die Freiwilligen in leichter Rüstung zu den Turnierspielen des Ritters Konrath von Esch mit Speerwerfen, Bogenschießen und Sackhauen von einem Balken, dem hölzernen Pferd, ein. "Der Wettkampf ist schön, aber anstrengend", sagt der Graacher Christoph Botzet, nachdem er die acht Disziplinen absolviert hat. Daneben bietet der Spielmann Thelonius Dilldapp mittelalterliche Weisen und Gesänge. Dazu bieten 45 "Fahrensleute" ihre Produkte wie Schwert und Bogen, Holzschalen, Trinkhörner aus Kuhhorn oder Felle an. Eine "Flickschusterey" zeigt Lederwaren wie Gürtel oder Taschen und in Mittelalter-Optik gefertigte Schuhe, am Stand daneben hängen die passenden mittelalterlichen Gewänder. Beim Medicus Botanicus gibt es Kräutersalze.
Ein Stand mit Beerenweinen lockt mit Schnäpsen und Likören, die Namen tragen wie Koboldfeuer, Feengold oder Elfentau. Fürs leibliche Wohl erhalten die etwa 7000 zahlenden Besucher des Mittelalter Spectacels und etwa 2000 Kinder, die keinen Eintrittsobolus entrichten mussten, Stockbrot, einen "Fatzen" Fleisch, Ritterwurst oder Flammkuchen. Die Preise sind dabei meist in Talern angegeben. Etwa 15 Prozent der Besucher sind mittelalterlich gewandet und tragen so zum Flair des Mittelalter Spectacel Berncastel-Cues 2013 bei. Das Spectacel, das alle zwei Jahre stattfindet, wird von der Stadt Bernkastel-Kues veranstaltet und von einem fünfköpfigen Team rund um den Bernkasteler Mittelalterfan Florian Meurer organisiert.
Die kleine Mannschaft wird von 25 Helfern sowie dem Bauhof der Stadt unterstützt, die beim Aufbau der Bühnen und Zelte auf dem nassen Gelände Schwerstarbeit zu leisten hatten. Doch die Mühe hat sich gelohnt, denn die Besucher des Spectacels sind voll des Lobes. "Die Atmosphäre auf dem Gelände am Moselufer-Kues ist einmalig", sagen die Mittelalterfans Jochen Haas und Christa Schröder, die extra aus Mainz angereist sind. Sie loben das Ambiente mit Blick auf Burg Landshut und das Angebot der 45 Händler.
Auch Michael Müller und Michaela Christ genießen in ihren selbst geschneiderten Gewändern als Graf von Birkenfeld und seiner Frau das "schöne Programm und die schönen Stände".
Weitere Bilder unter www.volksfreund.de/fotos

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