Wein Idee von Winzer Thomas Löllmann: Zechen für den guten Zweck

Neef · Wer den neuen Wein von Thomas Löllmann kauft, spendet einen Teil des Geldes an die Wohltätigkeitsorganisation „Hardcore Help Foundation“. Was das mit der Punk- und Hardcoreszene zu tun hat und wohin die Spenden gehen:

  Winzer und Wohltäter: Thomas Löllmann aus Neef bringt einen Wein für den guten Zweck heraus.

Winzer und Wohltäter: Thomas Löllmann aus Neef bringt einen Wein für den guten Zweck heraus.

Foto: TV/Newsmedialab

Weintrinken soll der Gesundheit guttun. Das sagten schon die alten Römer. Und der heimischen Wirtschaft ist mit dem Kauf des Rebensafts ohnehin geholfen. Zumal in den harten Zeiten der Pandemie, wo die Gastronomie geschlossen ist. Wer eine Flasche „Something“ vom Zecherhof in Neef erwirbt, unterstützt damit aber nicht nur einen Moselwinzer, sondern auch vielfältige Projekte in Afrika.

6,50 Euro kostet der edle Tropfen. Davon geht jeweils ein Euro als Spende an die „Hardcore Help Foundation“. Eine gemeinnützige Hilfsorganisation, die vor allem in Afrika aktiv ist. Und sich dort unter unter anderem für sauberes Trinkwasser und eine bessere medizinische Versorgung einsetzt.

Es ist eine ungewöhnliche Zusammenarbeit. Denn die „Foundation“ ist tief in der Punk- und Hardcoreszene verwurzelt. Die Gruppe kooperiert sonst schon mal mit Bands und hat Stände auf Festivals. Eine Zusammenarbeit mit einem Weingut an der Mosel scheint da also nicht unbedingt naheliegend.

Sinn ergibt das ganze erst für den, der den Winzer hinter der Aktion kennenlernt. Denn Thomas Löllmann ist in vielerlei Hinsicht anders als seine Berufskollegen. Das fängt schon beim Erscheinungsbild an: Der 36-Jährige trägt die Haare lang, die Arme sind voll tätowiert. Und in seiner Freizeit spielt er in einer Metalband. Passend dazu heißt sein eigenes Label dann auch „Aus der Art“. Dort erscheint nun „Something“. „Ich hatte immer die Idee, mit dem Wein was Wohltätiges zu machen“, sagt Löllmann. Die „Hardcore-Help-Foundation“ kennt er von Konzerten. „Dass die dann aber Bock haben, mit mir zusammenzuarbeiten, hätte ich nicht gedacht, als ich damals eine E-Mail an die Organisation schrieb“, räumt er ein. Er habe dann aber binnen zwei bis drei Stunden schon die Zusage bekommen. Und so nahm die Sache ihren Lauf.

Inzwischen sind 1500 Flaschen abgefüllt und stehen zum Verkauf im Online-Shop und auf dem Zecherhof bereit. Das Artwork stammt von der Salmtaler Firma „Newmedialabs“. „Es ist ein richtig geiler Sommerwein geworden“, sagt der Winzer: „Süß und süffig und daher auch was für Biertrinker und Leute, die sonst vielleicht nicht so viel mit Wein anfangen könnten.“ Das sei ihm wichtig gewesen. Einen Wein zu kreieren, der auch in der Szene Liebhaber finden könnte.

Sommeliers kommen dann vielleicht eher bei den anderen Produkten von „Aus der Art“ auf ihre Kosten. Etwa beim feinherben Riesling „Exorbitant“ aus dem Jahr 2018. Oder dem Secco „Fetzig“. Der so heißt, „weil der richtig fetzt“, wie Löllmann sagt, der erst seit ein paar Jahren überhaupt im Geschäft ist. Und selbst sagt: „Hättest du mir vor sieben Jahren gesagt, dass ich mal Winzer werde, hätte ich gesagt, du hast sie nicht alle.“

Er habe zwar „als Moselkind“ schon immer Kontakt mit Wein gehabt. „Als ich jünger war, habe ich den aber eher vernichtet, als produziert“, sagt der 36-Jährige. Die Wende kam erst 2016. Als der gelernte Lagerist die Nase voll von seinem alten Job hatte und ins Weingut des Schwiegervaters wechselte. Von ihm habe er dann auch das Handwerk gelernt und allerlei Berufserfahrung gesammelt. Beim Zecherhof, einem kleinen Familienbetrieb mit vier Hektar Weinbergen und Blick auf den Calmont, hilft er aber auch beim Papierkram und steigt selbst in den Wingert.

„Der Beruf ist unglaublich kreativ“, sagt Löllmann, der sich mit der eigenen Produktlinie und dem wohltätigen Projekt einen Traum erfüllt hat. „Ich würde das gerne jedes Jahr machen“, meint er. Bis Ende 2021 aber hofft der Neefer erstmal, dass die Erstauflage gut ankommt. Und viel Geld in den Kassen der Hardcore-Help-Foundation landet. „Ich verdiene daran kaum was“, sagt er. Aber darauf komme es ihm auch nicht an.

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