Festtag Bikersaison startet mit Segen – Motorradwallfahrt zieht mehr als 1000 Leute an (Fotos/Video)

Klausen · Nach coronabedingten Einschränkungen der beiden vergangenen Jahre startete die Wallfahrt für Zweiräder in Klausen am Sonntag wieder voll durch.

Motorradwallfahrt Klausen
24 Bilder

Motorradwallfahrt Klausen

24 Bilder
Foto: Andreas Sommer

Es erinnert ein wenig an ein Schaulaufen, wenn sich über 1000 Biker mit ihren blankpolierten Maschinen rund um die Wallfahrtskirche Maria Heim­suchung aufsttelllen und die kleine Gemeinde Klausen in ein Zentrum für glitzerndes Chrom verwandeln. Glänzende Verzierungen und extra­vangante Lenker schmückten viele der Maschinen.

Das erste Mal mit dabei waren Jana Müller und Leni Paulus. Für die beiden jungen Frauen aus der Nähe von Thalfang sind dabei nicht nur die Gemeinschaft der Motorradfahrer und der Austausch unter Gleichgesinnten wichtig, auch der Glaube spielt eine große Rolle. „Außerdem hat man das Gefühl, man bekommt auch ein bisschen Glück mit auf den Weg“, sagt Jana Müller, die auf ihrer Maschine einen „Krümelmonster“-Rucksack hat.

Motorradsegnung in Klausen
46 Bilder

Motorradsegnung in Klausen

46 Bilder
Foto: Agentur Siko

„Der verbreitet nicht nur gute Laune, sondern mit ihm fühle ich mich dann unterwegs auch nicht so alleine.“ Dass für viele Biker die Klausener Motorradwallfahrt ein fester Bestandteil des Saisonauftakts geworden ist, freut besondert Pater Albert Seul. Er ist mit Herz und Seele dabei und spart, wie traditionell üblich, nicht mit dem Weihwasser, als die Maschinen nach der gemeinsamen Messe zur Segnung bereitstehen. Seul verriet in seiner Predigt, wie wichtig gegenseitige Rücksichtnahme ist.

Er erzählte von einem Vorfall, der ihm selbst vor rund 20 Jahren widerfahren ist, als er mit dem Auto unterwegs nach Luxemburg war. Damals, so schildert der Pater, habe er auf der Autobahn etwas langsam einen anderen Wagen überholt, was dessen Fahrer wohl verärgert habe. Man habe sich dann im weiteren Verlauf gegenseitig etwas ausgebremst, um den anderen zu ärgern. „Ich hatte damals schon Angst, dass der andere Autofahrer anhalten und es dann eine Schlägerei auf der Autobahn geben würde“, schildert Seul sein damaliges Erlebnis. „Diese Geschichte habe ich seit damals immer in Erinnerung, denn deutsche Autobahnen sind ein bisschen wie Tolstois ‚Krieg und Frieden‘, auf denen so manche Schlachten geschlagen werden. Wir müssen aber alle zusammen versuchen, im Frieden miteinander auszukommen – auch auf der Straße“, mahnte er.

Musikalisch gestaltete Helmut Leiendecker mit seiner Trierer Mundartband die Messe. Für die Musiker war es ein ganz besonderer Auftritt. Warum, verriet Leiendecker: „Heute sind wir mit einem neuen Gitarristen am Start. Zusammen mit den vielen Bikern macht es uns dann besonders viel Spaß zu spielen, denn Biker hören gerne laute Musik“, berichtet der Trierer und freut sich.

Zum Abschluss sorgte seine Band Leien­decker Bloas dann noch mit einem kleinen „Hutkonzert“ für richtig Stimmung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort