Mozart, Schubert und Beethoven locken 180 Besucher in die Synagoge

Wittlich · 180 Zuhörer waren am Freitag in der Wittlicher Synagoge zu Gast, um das renommierte Kammerensemble Consortium Classicum zu erleben. Das Konzert mit Werken von Mozart, Schubert und Beethoven war eine gemeinsame Veranstaltung der Mozart Wochen Eifel und des Musikkreises Wittlich.

Wittlich. Tausendmal haben wir es gehört. Und doch: so wie am Freitag in der Wittlicher Synagoge wollten wir Wolfgang Amadeus\' Streichquintett A-Dur, KV 581, das berühmte "Klarinettenquintett", schon lange wieder einmal hören. Mozart sei "jung wie ein Jüngling und weise wie ein Greis" hat ihm sein später Kollege Ferruccio Busoni bescheinigt.
Und so spielte das Consortium Classicum in Wittlich: Einsichtig und dialogfähig, voll nachdenklicher Empfindsamkeit, dabei mitreißend in seiner Lust am Spiel, loteten die Musiker das feinnervige musikalische Seelengebilde aus, das Mozarts Quintett ist. Und dann natürlich das berühmte Larghetto darin mit seinen Klarinettensoli, das bis heute die Welt zu Tränen rührt, nicht weil es so rührselig ist, sondern weil sie sich darin wiederfindet. Manfred Lindner, der Konzertmeister des Ensembles, bestätigte das einmal mehr. Lindners wunderbare Klarinette sang und klagte, malte zierliche Schleifen und wehte bisweilen wie ein lauer Wind, der Frühling hoffen lässt. Über alles legte sie eine feine Melancholie, als ob die Musik sich in das Unvermeidliche schickte.
Dialog aus Klarinette und Geige


Der Musikprofessor und hoch angesehene Solist war mit seiner Klarinette überhaupt der Star des Abends. Ein Star, ganz ohne Starallüren. Lindner blieb die ganze Zeit Partner, der im spannenden Dialog mit den Geigen sein Spiel entwickelte. Dabei gaben die dunklen Streicher den musikalischen Argumenten Gewicht. Mozarts feinsinniger Empfindsamkeit folgte kraftvoll und spannend Schuberts Streichtrio B-Dur D 471.
Zum Ende und schlüssig im Programm: Ludwig van Beethovens zukunftsweisendes und von Mozart inspiriertes Septett für Streicher und Bläser, Es-Dur op.20. Musikalisch bestens aufgelegt und dialogfähig machten die durch Klarinette, Horn und Fagott ergänzten Streicher die Vielfarbigkeit, die unterschiedlichen Stimmungen und den Einfallsreichtum der sechssätzigen Komposition hörbar. Ohne Frage: ein Abend der Extraklasse. er

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort