Müll-Zukunft ist noch ungewiss

COCHEM-ZELL. (atk) Was passiert mit dem Hausmüll aus dem Landkreis Cochem-Zell und der Region? Schon bald dürfte eine (Vor-)Entscheidung fallen, ob der Abfall in Mainz verbrannt oder in der Region doch eine eigene Vorbehandlungsanlage gebaut wird.

Seitdem der Abfall nicht mehr auf den "Eiterköpfen" deponiert werden darf, geht es beim Deponiezweckverband (DZV) zu wie auf einem Marktplatz. Mal bietet der Betreiber einer mechanisch-biologischen Abfall-Vorbehandlungsanlage an, 6000 Tonnen Müll zu einem bestimmten Preis abzunehmen, mal sucht der DZV eine Anlage, die 1000 Tonnen verbrennen kann. Von Mainz bis Hannover wird der Müll gekarrt, der in der Stadt Koblenz und den beiden Landkreisen Mayen-Koblenz und Cochem-Zell anfällt. Die Deponie "Eiterköpfe" in Ochtendung dient für den unbehandelten Abfall nur noch als Zwischenlager; mehr darf sie nach der Abfallablagerungsverordnung nicht mehr sein. Und die entsprechende Ausnahmegenehmigung läuft am 31. Mai dieses Jahres aus. Zwischenlager betreiben

"Wir werden aber einen Antrag stellen, um das Zwischenlager über den 31. Mai hinaus betreiben zu können" , kündigt DZV-Verbandsvorsteher Bernhard Mauel gegenüber der RZ an. Und die ist auch nötig, denn bisher hat der DZV noch keinen Vertragspartner gefunden, der langfristig gewillt ist, den Müll unserer Region vorzubehandeln. Schon seit längerem verhandelt der DZV mit der Entsorgungsgesellschaft Mainz (EGM). Sollte diese ihre Müllverbrennungsanlage wie geplant erweitern, dann könnte der DZV-Müll dort verbrannt werden. Die Krankenhausabfälle der Region werden jetzt schon in Mainz verbrannt. Für denkbar hält es Mauel, dass sich der DZV an dem Erweiterungsbau beteiligt. "Das grundsätzliche Angebot steht. Die Entscheidung, darüber zu reden, liegt bei den EGM-Gesellschaftern", sagt der DZV-Vorsteher aus Mayen. Sollte Mainz als Option ausscheiden und auch kein anderer Vertragspartner für die Vorbehandlung gefunden werden, dann bleibt noch die Möglichkeit, in der Region eine eigene Abfallvorbehandlungsanlage zu bauen. Darüber denkt man ernsthaft nach, wird sich der DZV doch in seinen nächsten beiden Sitzungen mit dem Thema befassen. "Wobei völlig offen ist, ob die Verbandsversammlung eine mechanisch-biologische Anlage oder eine Müllverbrennungsanlage favorisieren wird. Die Entscheidung treffen letztlich die Stadt Koblenz und die beiden Landkreise Mayen-Koblenz und Cochem-Zell, die dem zustimmen müssen", erläutert Bernhard Mauel, der die Überlegung einer eigenen Anlage als "sinnhaften Gedanken" bezeichnet, der "ohne ideologischen Ballast" diskutiert werden sollte. Die jetzige Situation, bei der der Deponiezweckverband von schwankenden Marktpreisen abhängig ist, stellt für ihn jedenfalls keine Dauerlösung dar. "Wir brauchen Sicherheit. Und zwar auch im Sinne des Verbrauchers, dem wir bis zum Jahr 2009 keine weitere Müllgebührenerhöhung zumuten werden", sagt Zweckverbandsvorsteher Bernhard Mauel.

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