Umwelt An der Mosel stinkt es zum Himmel

Bernkastel-Kues · Immer wieder lagern Umweltsünder Unrat am Altglascontainer in Bernkastel-Kues ab. Die Stadt plant nun eine Videoüberwachung.Der Zweckverband ART weist darauf hin: Illegale Müllentsorgung ist strafbar.

 Alte Waschmaschinen, Hausmüll sogar Matratzen: Umweltsünder verschandeln den Altglas-Sammelplatz in der Nähe des Rewe-Marktes in Kues immer wieder.

Alte Waschmaschinen, Hausmüll sogar Matratzen: Umweltsünder verschandeln den Altglas-Sammelplatz in der Nähe des Rewe-Marktes in Kues immer wieder.

Foto: TV/Hans-Peter Linz

Es stinkt barbarisch.  Dort, wo eigentlich nur Altglas und Biomüll entsorgt werden dürfen, ist der Boden mit Unrat bedeckt, den Schmeißfliegen umkreisen. Mehrere gebrauchte Waschmaschinen stehen herum. Auf einer der Maschinen steht noch eine leere Sektflasche, als sei dort am Vorabend eine wilde  Party gefeiert worden. Verschmutzte Matratzen liegen ebenfalls herum. Die sommerlichen Temperaturen, durch die Verwesungs- und Verrottungsvorgänge beschleunigt werden, tragen das ihrige dazu bei, den Geruch zu verstärken.

Mehrere TV-Leser meldeten sich in der vergangenen Woche in der Redaktion und wiesen auf den Zustand des Altglascontainerplatzes beim Rewemarkt in Bernkastel-Kues hin. Der Platz liegt etwas versteckt am Ende der Siemensstraße und ist von der Hauptstraße her kaum einsehbar.

Wie Markus Ruf, Leiter des Bauhofes von Bernkastel-Kues, bestätigt, sei das kein Einzelfall. „Wir fahren den Platz jede Woche an. Da wird alles entsorgt, von der Waschmaschine bis zur Matratze. Das kommt öfter vor,“ sagt Ruf, dessen Team die unschöne Aufgabe hat, den Unrat zu beseitigen. Das komme immer wieder vor.

Stadtbürgermeister Wolfgang Port kennt das Problem. Stelle man die Container in den Ort, sei die soziale Kontrolle höher, weil der Platz besser einsehbar sei. „Das Problem ist aber, dass manche Leute sich nicht an die Zeiten halten, an denen Altglas entsorgt werden darf. Das führt dann zu Lärmbelästigungen.“ Deshalb wähle man Sammelplätze abseits der Wohngebiete. Dort sei es leichter, unbemerkt auch anderen Müll schnell loszuwerden. „Das ist kein Kavaliersdelikt. Wir überlegen, dort Videokameras anzubringen, um die Täter durch Kameraufzeichnungen dingfest zu machen. Ich sehe keine andere Möglichkeit.  Das ist eine Sauerei, mit Menschenverstand kommen Sie solchen Leuten nicht bei.“ Axel Schmitt, Leiter des Ordnungsamtes, verweist darauf, dass illegale Müllentsorgung ein Straftatbestand ist. „Wir stellen fest, dass die Leute immer unachtsamer werden und immer öfter Müll so entsorgt wird. Wir zeigen diese Vorfälle bei der Polizei an,“ sagt Schmitt. Pressesprecherin Kirsten Kielholtz vom Zweckverband ART in Trier, der für die Müllentsorgung zuständig ist, bestätigt: „Jede illegale Abfallablagerung stellt zumindest eine Ordnungswidrigkeit dar und kann mit einem Bußgeld geahndet werden. Sobald Gewässer, Luft oder Boden verunreinigt werden, handelt es sich sogar um eine Straftat.“ Widerrechtliche Ablagerungen von Müll können Bürger bei der ART unter der Telefon 0651/94919999 melden, erklärt Kielholtz.

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