Müsterter Brücke fällt im nächsten Jahr

Piesport · Der Abriss der Müsterter Brücke soll Mitte kommenden Jahres über die Bühne gehen. Dabei wird sich der Zeitplan nach den Brutzeiten der in den Brückenköpfen nistenden Fledermäuse richten. Die Hauptarbeiten sind in der Woche geplant, in der die Mosel für die Schifffahrt gesperrt ist.

 Steht vor dem Abriss: die Müsterter Brücke in Piesport. TV-Foto: Klaus Kimmling

Steht vor dem Abriss: die Müsterter Brücke in Piesport. TV-Foto: Klaus Kimmling

Piesport. Das endgültige Aus für die Müsterter Brücke kam nach einer langen emotionalen Diskussion in der Sitzung des Piesporter Gemeinderates im Mai (der TV berichtete). Mittlerweile steht der grobe Plan, wie es weitergeht. Die Arbeiten sollen, so der neue Ortsbürgermeister Stefan Schmitt gegenüber dem TV, Mitte kommenden Jahres beginnen.
Vorausgegangen waren dem Beschluss vom Mai heftige Diskussionen - vor allem in der Bevölkerung. Bei einer Bürgerbefragung hatte sich im Jahr 2013 bei einer hohen Beteiligung eine knappe Mehrheit der Bürger für einen Abriss ausgesprochen. Der Rat entschied sich mit großer Mehrheit für den Rückbau, der etwa 610 000 Euro kosten soll, die Gegner forderten die Sanierung.
Die kostet laut Gutachten rund 1,4 Millionen Euro. Die Gegner nannten andere Zahlen. Sie glauben, dass der Erhalt billiger ist als der Abriss.
Zum Hintergrund: Die Müsterter Brücke ist eine von zwei Moselübergängen in Piesport. Sie wurde bei einem Schiffsunfall im Jahr 2009 beschädigt und ist seither für Fahrzeuge gesperrt. Sie wurde in erster Linie von Winzern genutzt.
Tenor der Abrissbefürworter: Die Ortsgemeinde Piesport kann die Kosten für eine Sanierung unmöglich stemmen. Der Erhalt der Brücke mache andere Investitionen auf Jahre hinaus unmöglich beziehungsweise sei nur zu meistern, wenn die Steuern für Haus- und Grundstückbesitzer erheblich erhöht werden.
Nach Auskunft von Ortsbürgermeister Schmitt soll der Rückbau in der Woche im Juni über die Bühne gehen, wenn die Mosel für die Schifffahrt wegen der jährlichen Arbeiten an den Schleusen gesperrt ist.
In Gesprächen mit allen beteiligten Behörden wie Kreisverwaltung, Wasser-Schifffahrtsamt, Denkmalschutz, SGD Nord und Naturschutzbund (Nabu) wurde das weitere Vorgehen abgestimmt. So soll bei den Vor- und Nacharbeiten auf die Bedürfnisse der Fledermäuse Rücksicht genommen werden. Wenn diese in ihrem Winterquartier sind oder ihren Nachwuchs aufziehen, soll kein Lärm gemacht werden, der die Tiere stört.
Und wie sieht es im Lager der Leute aus, die eine Sanierung der Brücke fordern. Elmar Meuren, einer der Initiatoren, hatte sich nach der Sitzung im Mai weiter für eine Sanierung ausgesprochen. "Wir spalten das Dorf", sagte er damals gegenüber dem TV. Auch über den Gang zu Anwälten werde nachgedacht. Der Winzer ist derzeit allerdings unterwegs. Nach Auskunft von Robert Schattel, einem weiteren Brückenbefürworter, gibt es aber derzeit in dieser Hinsicht nichts Neues zu vermelden.

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