Mundart, Musik und Wein zum 90. Vereinsgeburtstag

Minderlittgen · In Minderlittgen gibt es keine Winzer, aber Wein wird dort gerne getrunken. Der Musikverein, der einen Weinprüfer in seinen Reihen hat, hat zum vierten Mal zur Probe eingeladen. Dieses Mal gab es die edlen Tropfen begleitet von Mundartmusik von Didi Könen und Stefan Moll. Denn zum 90-jährigen Bestehen des Vereins sollte es etwas Besonderes sein.

 Freuen sich über einen gelungenen Abend: Moderator Hubert Hoffmann, die erste Vorsitzende des Muskvereins Marianne Bauer sowie die Musiker Didi Könen und Stefan Moll. TV-Foto: Christina Bents

Freuen sich über einen gelungenen Abend: Moderator Hubert Hoffmann, die erste Vorsitzende des Muskvereins Marianne Bauer sowie die Musiker Didi Könen und Stefan Moll. TV-Foto: Christina Bents

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"

Minderlittgen. Einen sehr schönen Blick auf Weinberge haben die Minderlittgener, wenn sie Richtung Wittlich fahren. Der Portnersberg liegt dort oberhalb des Schwimmbads und ist die bekannteste Weinlage der Säubrennerstadt. Einen guten Überblick über die Weine ausgesuchter Weingüter an der Mosel bekommen die Minderlittgener seit vier Jahren aber vom Musikverein, denn der organisiert eine Weinprobe im Bürgerhaus. Marianne Bauer, erste Vorsitzende, erklärt: "Unser Vereinsmitglied Hubert Hoffmann, der Weinprüfer ist und als Architekt viel mit Winzern zu tun hat, hatte die Idee." Weiter berichtet sie: "Gleich zur ersten Veranstaltung kamen 30 Personen, und wir waren sehr zufrieden. Jetzt zu unserem 90-jährigen Bestehen haben wir eine Mundartweinprobe angeboten. Die 80 Karten waren sehr schnell verkauft."
In die Gläser kamen Weine aus ausgesuchten Lagen, beispielsweise aus der Wehlener Sonnenuhr, dem Piesporter Goldtröpfchen, dem Mehringer Zellerberg, dem Erdener Treppchen oder dem Graacher Himmelreich. Insgesamt gab es zwölf Proben, die Hubert Hoffmann geschmacklich beschrieb und die Daten des Weins, beispielsweise den Alkoholgehalt und die Auszeichnungen, nannte. Nach jeweils drei Weinen gab es eine Mundarteinlage, das waren beispielsweise Gedichte von Katharina Pawelke, eines hieß "de Petrus und die Miesela". Besonders stolz waren die Verantwortlichen des Musikvereins, dass Didi Könen, der aus Minderlittgen stammt, und sich in der Region mit seiner Band Didi und Konsorten einen Namen gemacht hat, den Abend musikalisch bereicherte. Er sang mit seinem Musikerkollegen Stefan Moll "op Effler Platt" unter anderem darüber, wie sich früher im Ort die Kirmes abgespielt hat. Dass zu einem richtigen Kirmes essen Rindfleisch mit Remouladensoße gehören und die Soße nur dann gut ist, wenn sie von ihrer Konsistenz her so ist, dass der Löffel darin stehen bleibt. Die Personen und Begebenheiten, die Didi Könen in seinen Mundartliedern beschreibt, sind aus Minderlittgen. Jeder im Bürgerhaus hat sie schon erlebt. Das schafft eine besondere Verbundenheit zwischen dem Publikum und den beiden Musikern. Sandra Kehl, die in Wittlich lebt, aber im Musikverein Minderlittgen spielt, sagt: "Ich bin in einem Winzerbetrieb tätig, und die Weinprobe hier wollte ich mir nicht entgehen lassen. Das Sahnehäubchen sind heute Abend hier Didi und Stefan. " chb

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