Muntere und motivierte Müllsammler

Dem Unrat, der in Natur und schöner Landschaft nichts zu suchen hat, wurde am Samstag der Garaus gemacht. Neun Vereine und Einrichtungen mit 90 munteren und motivierten Müllsammlern waren aktiv.

Traben-Trarbach. Alle Altersstufen sind bei der Aktion vertreten: vom rüstigen Senior bis zu den Jüngsten im Städtchen. So sammelt auch der Kindergarten Traben emsig Abfälle, die achtlose Zeitgenossen einfach weggeworfen haben.

Die Stadt stellt drei Anhänger zur Verfügung, in die ein Müllbeutel nach dem anderen wandert. "Die Wagen sind alle gut gefüllt", stellt Horst Scheidweiler fest, nachdem sich die Aktiven in der Flugplatz-Gaststätte auf dem Mont Royal zur wohlverdienten Stärkung versammeln, zu der Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus einlädt. Der Jugendhof Wolf hat eine leckere Nudelsuppe gekocht, die nach dem vielen Bücken wieder neue Energie gibt.

Stadtbürgermeisterin dankt Horst Scheidweiler



"Schön, dass so viele junge Leute mitgemacht haben", freut sich die Bürgermeisterin, die allen Aktiven und auch Horst Scheidweiler für die jahrzehntelange Organisation den Dank der Stadt übermittelt. "Man braucht viele Helfer, um die Idee umzusetzen", sagt Scheidweiler, der allen Helfern heute und der letzten 25 Jahre dankt.

"Im Laufe der Zeit sind immer wieder andere Vereine dazugestoßen", sagt er im Gespräch mit dem TV. So wurde die Zahl der Müllsammler in den letzten Jahren immer größer, erfreulicherweise schrumpfte aber die eingesammelte Abfallmenge. "Es macht viel aus, dass wir in den letzten Jahren kein Hochwasser hatten", sagt Scheidweiler, "dadurch wurde immer viel Müll angeschwemmt". Einzig im Hafengebiet ist in diesem Jahr mehr Unrat eingesammelt worden. Spektakuläre Funde bleiben jedoch aus. "Es ist weniger als sonst, aber überflüssig wird die Aktion trotzdem nicht", stellt Helmut Pönnighaus vom Verein "Traben-Trarbach aktiv" fest. Verpackungen, Plastik- und Papierabfälle sowie Autoreifen liegen nach wie vor dort, wo sie nicht hingehören.

Der Abfall wird aus fahrenden Autos geworfen, was sich auch im Gewerbegebiet zeigt. "Keine feine Visitenkarte für die Geschäftskunden", muss ein Ehepaar feststellen, dass dort binnen einer Stunde sechs Müllsäcke füllt. Die Abfälle sind teilweise schon in den Erdboden eingewachsen, aber nicht verrottet. Wurde der Feldhase im Unterholz ein Verkehrsopfer oder beendeten Plastikschnüre, Folien, Tüten, Drähte sein Leben?

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