Musik im Schweinestall

Auch durch widrige Wetterverhältnisse ließen sich weder Sänger noch musikalisch Interessierte von dem "Gesang im Schweinestall" abhalten. Über 400 Besucher zählte das schon zweite Konzert des Morbacher Vokalensembles Quartett "Sine nomine", das sie auf dem Hunolsteiner Hof zum Besten gaben. Damit wurde die Teilnehmerzahl der Premiere im Schweinestall von vor einigen Jahren sogar noch übertroffen.

 Das Quartett in Aktion: Gerd Loch (Erster Tenor), Bernd Loch (Musikalischer Leiter, Zweiter Tenor), Christian Hackethal (Erster Bass), Marcus Heintel (Zweiter Bass) (von links). Foto: privat

Das Quartett in Aktion: Gerd Loch (Erster Tenor), Bernd Loch (Musikalischer Leiter, Zweiter Tenor), Christian Hackethal (Erster Bass), Marcus Heintel (Zweiter Bass) (von links). Foto: privat

Hunolstein. (red) Mit einer Eigendichtung nach der Melodie des Liedes "Michael row the boat ashore" trugen die vier Protagonisten zu Beginn des Konzerts den folgenden Reim vor: "Hier in Hunolstein im Stall, früher Schweine überall. Einmal warn's die Binze satt, machten alle Schweine platt. Schon zehn Jahre ist das her, alle Ställe waren leer. Wo ich seither gern hingeh' ist das Bauernhofcafé. Sine nomine zu Viert zu dem Festtag gratuliert. Und so bringen wir Euch all den 'Gesang im Schweinestall'. Halleluja." Eine Hommage für die gute, vertrauensvolle und freundschaftliche Zusammenarbeit mit der Familie Binz.Das erheiterte Publikum, das in der Moderation der Sänger Gerd Loch, Bernd Loch, Christian Hackethal und Marcus Heintel im "landwirtschaftlichen Großraumbüro" empfangen wurde, musste sich diesmal damit abfinden, sich auf den "harten Bänken den Schinken zu prellen". "Wochenend´ und Sonnenschein"

Man hatte die Schweinebuchten gegen Festzeltbänke ausgetauscht. Nach der Begrüßung gaben die vier Sänger Klassiker der 20er Jahre des 19. Jahrhunderts zum Besten wie "Wochenend´ und Sonnenschein" von Charles Amberg oder "Liebling, mein Herz läßt Dich grüßen" von Robert Gilbert.Es folgten der "Badewassersong", "Bel Ami" von Hans Friedrich Beckmann und das Volkslied "Hans Beutler". Für das letzte Stück hatte das Quartett jüngst bei einem Leistungssingen eine glatte Eins bekommen. Nach dem romantischen Stück "Aura Lee" erinnerte sich das Quartett des Konzertortes und schwenkte im Repertoire um. Es folgten "Kein Schwein ruft mich an" und "Rinderwahn" von Max Raabe sowie "Ich wollt', ich wär' ein Huhn" von Hans Friedrich Beckmann. Nachdem "das Ei gelegt" war, wurde vom Publikum bei den Liedern "K-K-K-Katy" von Geoffrey O'Hara und "Die gute alte Tante" von Wilhelm Busch höchste Konzentration auf den Text verlangt. Anschließend ging es zur "Diplomatenjagd" von Reinhard Mey, die ihren Titel dem Umstand verdankt, dass der fast blinde Ahnherr bei der Jagd versehentlich den Außenminister mit einer Ladung Schrot zur Strecke bringt. Als Zugaben folgten dann noch "Mein kleiner, grüner Kaktus" von Hans Herda und "Good night, sweetheart" von Calvin Carter und James Hudson.

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