Musik, Krippen und fliegende Eier

MANDERSCHEID. (peg) Lehrer lernen ihre Schüler und die Schüler ihre Lehrer einmal von einer völlig neuen Seite kennen. Diese Chance wurde während der Projekttage an der Regionalen Schule vielfältig und phantasievoll genutzt.

Wie trommeln die Menschen in Afrika? Wie baue ich Marionetten? Wie schreibt man Weihnachtsgrüße in Sütterlin-Schrift? Was muss ich mit einem rohen Ei tun, um es unbeschadet aus dem Fenster werfen zu können? Dies waren einige der insgesamt 23 Aufgaben der Projekte in der Regionalen Schule. 250 Mädchen und Jungs präsentierten die Ergebnisse ihrer Arbeit Eltern, Geschwistern, Freunden und Mitschülern. Schon an der Tür empfangen den Besucher weihnachtliche Düfte: Die ersten Plätzchen wechseln den Besitzer. Rhythmische Trommelschläge weisen einem den Weg: Hier zeigt die Musikgruppe um Norbert Brenner, dessen Frau hier Lehrerin ist, was sie in nur zwei Tagen an den Trommeln gelernt hat. Später werden Konstantin, Tabea, Kevin und die anderen auf dem Flur sogar in fremden Sprachen singen. Nebenan macht sich ein rein weibliches Team mit Hingabe die Finger schmutzig. Lisa hatte am Anfang Schwierigkeiten mit dem glitschigen Pappmaché. Inzwischen ist sie gerade an den Feinarbeiten für Fredericus Volcanos, kurz Fritz genannt, der später die Schule schmücken soll. Die Eigenschaften des Wesens, das in allen vulkanischen Gebieten der Erde verbreitet ist: explosiv, temperamentvoll, unberechenbar und gefährlich, in der Eifel jedoch sehr zurückhaltend und schläfrig. Nasa lieferte eine besonders harte Nuss

Im Keller bekommen zwei Krippen den letzten Schliff. Für 30 Euro geht eines der Prachtstücke an den Hausmeister: Johannes hat schon eine, und Manuel baut gerade für die eigene Familie die nächste. Schließlich weiß er jetzt, wie's funktioniert. Diese Gruppe wird von Rainer Eis vom Krippenbauverein als externem AG-Leiter angeführt. Seine Zeit hat er verschenkt, die Materialien zum Selbstkostenpreis vom Verein mitgebracht. "Ruckzuck" seien die Gebäude fertig gewesen, sagt Eis und bescheinigt den Jungs Fleiß und Phantasie. Sogar ein Mini-Vogelhäuschen hängt an der Krippe! "Wir erleben unsere Schüler einmal so ganz anders als während des normalen Schulalltags", sagt Schulleiter Karl Weins, der am Tag der Präsentationen mit der Kamera durch die Schule flitzt und die wunderbaren Ergebnisse der Arbeitsgruppen im Bild festhält. Keine Raufereien, kein Streit, überall eine Atmosphäre höchster Konzentration habe es in den vergangenen zwei Tagen gegeben: Kein Wunder, durften die Kinder doch ausnahmsweise einmal nach eigenem Gusto entscheiden, was sie lernen. Die Sportlichen schnuppern ins Judo hinein, die Naturwissenschaftler bauen eine Wetterstation, die Extrovertierten gehen auf die Bühne, die Feinschmecker backen und die Tüftler sägen. Und die Praktiker unter den Theoretikern? Die knackten mit einer von der Nasa entlehnten Frage eine besonders harte Nuss: Wie werfe ich ein rohes Ei aus dem ersten Stock, ohne dass es unten zerbricht? Physiklehrer Berthold Mertz gibt zu, er sei selbst skeptisch gewesen mit dem Projekt "Egg-Races". Seine Jungs haben das Rätsel auf mehreren Wegen gelöst. Simpelste Materialien wie Pappe, Luftballons, Strohhalme und Schnur führten zu spektakulären Erfolgen. j

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