Musikalisch an der Mosel Fuß gefasst

TRABEN-TRARBACH. Beruflich bergab ging es für Angelika Schmidt und Ehemann Gunter in Delitzsch bei Leipzig. Das Ehepaar stand vor der Arbeitslosigkeit und folgte dem Rat von Freunden, die sich gleich nach der Wende in Kröv niedergelassen hatten: "Kommt an die Mosel."

Hier wagte Angelika Schmidt einen Neuanfang und unterrichtet Melodika und Akkordeon an der Musikschule Fröhlich. Im Dezember des vergangenen Jahres zog das Ehepaar nach Traben-Trarbach. Die ausgebildete Berufsschullehrerin für Textiltechnik, die an der Technischen Universität (TU) Dresden ihr Studium mit dem Ingenieur-Diplom abschloss, verfügt über eine solide musikalische Grundausbildung und qualifizierte sich in mehreren Seminaren der Musikschule Fröhlich.Name Fröhlich an der Mosel ein Begriff

Diese gibt als Franchise-Unternehmen ihr Erfolgskonzept weiter; Angelika Schmidt wurde Franchise-Nehmerin und damit zugleich Eigentümerin der Musikschule, die den Bereich von Zell bis Bernkastel-Kues abdeckt. An der Mosel ist der Name ohnehin ein Begriff: Bernd Fröhlich, ein Neffe des Musikschulgründers Dieter Fröhlich, leitet erfolgreich den Traben-Trarbacher Musikverein. Zunächst hieß es für die dreifache Mutter, Schüler zu finden, die sich für eine musikalische Ausbildung interessieren. Mit Informationsblättern stand sie vor den Schulen, "und ich bin auch von Haus zu Haus gegangen". Das sei ein großer Zeit- und Kraftaufwand gewesen. Immerhin kann sie sich freuen, heute 28 Kinder zu unterrichten. In Pfarrheimen, Rathäusern und Schulen lässt Angelika Schmidt die kleinen Finger in die Tasten der Melodika greifen. "Flöte ist wesentlich schwieriger", weiß die Musiklehrerin und freut sich, wie schnell die Kinder auf der Melodika ein Erfolgserlebnis haben: "Nach der ersten Stunde gehen sie mit dem ersten Lied nach Hause." Zur wöchentlichen Musikstunde im Reiler Bürgerhaus haben sich Tobias Ternes (9) aus Bengel, Lukas Ahr (8) aus Traben-Trarbach und Franziska Müller (9) aus Reil eingefunden. "Wir üben auch zu Hause", sagen alle drei. Und ihr Spiel kann sich hören lassen. Erst im April begannen sie mit dem Unterricht, jetzt beherrschen sie altbekannte Lieder wie "Der Kuckuck und der Esel" oder "Lang, lang ist's her" auf der Melodika, fließend können sie die Noten lesen und ihre Werte bezeichnen. Am Anfang steht das Glockenspiel

Der Unterricht ist kurzweilig. Die Kinder musizieren allein und gemeinsam, und wenn die Lehrerin sie auf dem Akkordeon begleitet, klingt's schon richtig rund und wie ein Orchester. Die Allerkleinsten, die noch den Kindergarten besuchen, lernen bei der musikalischen Früherziehung zunächst das Glockenspiel. Richtig zur Sache geht es dann mit der Melodika, der zumeist die Ausbildung im Akkordeonspiel folgt. Das Musizieren fördere die Konzentration und Feinmotorik bei den Kindern, und sie übten ein Hobby aus, das viel Spaß mache, hat die Lehrerin festgestellt. "Ich schaffe auch kleine Höhepunkte mit öffentlichen Aufführungen", sagt Angelika Schmidt. Diese Erlebnisse wiederum stärkten das Selbstbewusstsein der jungen Künstler. Im Oktober beginnen neue Melodika-Kurse. Auskunft erteilt Angelika Schmidt, Telefon 06541/817640 (ab 17 Uhr) oder E-Mail: angelikaherzen@gmx.de.

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