Mutmaßlicher Schleuser war selbst Flüchtling

Traben-Trarbach · Er ist vor zwei Jahren vermutlich selbst als Flüchtling aus dem Iran nach Deutschland gekommen – der 34-Jährige, der am Sonntag von Bundespolizisten in Traben-Trarbach (Bernkastel-Wittlich) festgenommen wurde. Er soll Kopf einer fünfköpfigen iranischen Schleuserbande sein.

Die Bande soll mindestens 65 Iraner illegal nach Deutschland gebracht und sie dort mit gefälschten Pässen versorgt haben . Die Flüchtlinge sollen von Deutschland aus weiter nach Großbritannien oder Kanada geschleust worden sein. Bis zu 30.000 Euro sollen die Flüchtlinge dafür bezahlt haben.

Auch in Trittenheim (Trier-Saarburg) wurden Räume eines Iraners durchsucht, der zu der Bande gehören soll. Seit August laufen laut Bundespolizei die Ermittlungen.

Der 34-jährige Haupttäter ist nach Angaben der zuständigen Staatsanwaltschaft in Düsseldorf 2011 zunächst ins Aufnahmelager für Flüchtlinge in Trier gekommen und von dort nach Traben-Trarbach zugewiesen worden. Es gebe keine Erkenntnisse, dass der Iraner gezielt in die Moselstadt gezogen sei. Auch darauf, dass es dort weitere Verbindungen zu der Bande gibt, hat die Staatsanwaltschaft keine Hinweise, sagt deren Sprecher Ralf Herrenbrück.

Vermutlich seien die Flüchtlinge überwiegend am Düsseldorfer Flughafen angekommen. Die fünf Festgenommenen (vier Männer und eine Frau) wurden am Montag in Düsseldorf einem Haftrichter vorgeführt. Gegen alle haben bereits vorher Haftbefehle bestanden, die vollstreckt worden seien, so der Sprecher.

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