Mutter und Kinder sterben bei Unfall im Hunsrück: Polizei steht vor einem Rätsel

Wederath/Longkamp · Das Auto einer 23-jährigen Fahrerin kollidiert auf der B.50 zwischen dem Hinzerather Kreisel und Longkamp (Kreis Bernkastel-Wittlich) mit einem Lastwagen. Sie und ihre beiden drei- und vierjährigen Kinder sind sofort tot. Die Unfallursache ist laut Polizei noch völlig unklar.

Mutter und Kinder sterben bei Unfall im Hunsrück: Polizei steht vor einem Rätsel
Foto: Florian Blaes

Sonntagmorgen gegen 10 Uhr auf der B.50 nahe des Hinzerather Kreisels. Ein Tempo-50-Schild, kaputte Leitplanken und ein Teddybär - sonst erinnert wenig daran, dass vor eineinhalb Tagen an dieser Stelle drei Menschen ihr Leben verloren haben .

Eine Rückblende: Das Unglück geschieht in einer Rechtskurve, 800 bis 1000 Meter vom Kreisel entfernt, wie Marco Knöppel, Wehrleiter der Einheitsgemeinde Morbach schildert. Das Auto gerät auf der Strecke zwischen dem Kreisel und Longkamp plötzlich auf die Gegenfahrbahn, prallt gegen einen entgegenkommenden Lastwagen, schießt dann zwischen dem Brummi und der Leitplanke auf der Gegenspur hindurch und kommt erst dahinter zum Stehen.

Rettungskräfte und Notarzt können der 23-jährigen Frau und ihren drei und vier Jahre alten Kindern nicht mehr helfen. Alle drei sterben noch an der Unfallstelle. Der LKW-Fahrer bleibt körperlich unverletzt. Es sei ein "sehr tragischer Unfall", sagt Hermann-Josef Decker, Chef der Polizeiinspektion Morbach. Die Familie - alle drei aus der Einheitsgemeinde Morbach - waren auf dem Weg zu den Großeltern in Gonzerath. Die Unfallursache sei noch völlig unklar.

"Eine sehr schlimme Geschichte", sagt Andreas Hackethal, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Morbach. Er hat die Rettungs- und Bergungsarbeiten beim Feuerwehrstützpunkt in Morbach begleitet. Seine Anteilnahme gilt den Hinterbliebenen. "Die Tragik kann man kaum in Worte fassen."

Auch Dietmar Thömmes, erster Beigeordneter der Gemeinde Morbach und Ortsvorsteher von Gonzerath, reagiert betroffen. Er spricht von einem "Schock, der im Dorf umgeht". Die Staatsanwaltschaft Trier gibt zur Klärung der Unfallursache ein Gutachten in Auftrag. Der Experte ist noch in der Nacht vor Ort. Nachdem die Fahrzeuge geborgen wurden, reinigt eine Fachfirma die Straße.

30 Männer und Frauen der Morbacher Feuerwehr, Kräfte des Roten Kreuzes, Notarzt und Polizisten aus Morbach, Bernkastel-Kues, Hahn und Simmern, die Notfallseelsorge sowie die Straßenmeisterei Bernkastel kommen zum Einsatz. Warum so viele Polizisten? Laut Hackethal sei die Verkehrsregelung anspruchsvoll gewesen. Schließlich handelt es sich um eine großräumige Verbindung von Wittlich Richtung Flugplatz Hahn. Es sei sinnvoll gewesen, dass die Polizei an den Absperrungen Präsenz gezeigt habe.

Die Strecke bleibt bis Samstagmorgen um 2 Uhr gesperrt. Eine Umleitung über Gonzerath wird eingerichtet. Die Straße vom sogenannten Blockhaus-Kreisel nach Gonzerath war wegen Sanierungsarbeiten seit Monaten gesperrt und ist zufällig am Freitagmorgen wieder für den Verkehr freigegeben worden.

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