Nach dem Abwasser wird das Wasser teurer

Salmtal · Zwischen 20 und 30 Euro mehr Abwassergebühr pro Haushalt müssen Bürger aus der Verbandsgemeinde Wittlich im kommenden Jahr zahlen. Der Wasserpreis bleibt für 2013 gleich und soll erst 2014 steigen.

Salmtal. Die Mitglieder des Verbandsgemeinderats Wittlich-Land haben es sich nicht leicht gemacht. Mehr als zwei Stunden müssen sie über Gebühren für Wasser und Abwasser sprechen. Am Ende der Sitzung wurden dann eine Erhöhung der Abwasserpreise beschlossen und eine Anhebung des Trinkwasserpreises für 2014 in Aussicht gestellt. Durchschnittlich 20 bis 30 Euro pro Haushalt muss 2013 für Abwasser an die VG-Werke überwiesen werden. Werkleiterin Annegret Heinz kündigt an, dass der Preis für den Wasserbezug 2014 wohl angehoben werden muss.
Doch zwei Fragen sind trotz aller Diskussion auch nach der Sitzung in Salmtal nicht geklärt. Die einfachere Frage betrifft 96 Betriebe in der Verbandsgemeinde. Sie alle haben mit dem Weinbau zu tun und sollen mehr als bisher für Schmutzwasser zahlen. Rund 10 000 Euro insgesamt. Doch das ist mit den Räten nicht zu machen. Manuell Follmann (CDU) bemängelt, dass die Grundlagen für diese Gebühren aus den 80er Jahren stammen. "Ich gehe davon aus, dass die Technik inzwischen weiter und die Belastung des Abwassers zurückgegangen ist", sagt der aus der Weinbaugemeinde Osann-Monel stammende Christdemokrat.
Auch andere Ratsmitglieder können sich nicht mit dieser Abgabe anfreunden. Nun soll von den Verbandsgemeindewerken überprüft werden, was an der angeblich hohen Schmutzfracht von Abwasser aus Weinbaubetrieben dran ist.
Nach Klärung dieser Frage hätte nun vorweihnachtlicher Friede einkehren können. Wenn nicht Ulrich Müller (FWG) den Blick auf eine mögliche Zwangsfusion mit der VG Manderscheid gelenkt hätte. Denn dort werden nach Müllers Worten die Preise für Wasser und Abwasser künstlich niedrig gehalten. Anders als in Wittlich-Land würden die Erlöse nicht ausreichen, um alle Kosten zu decken. Die Folge sei eine hohe Verschuldung der Manderscheider Werke in Millionenhöhe.
Kommt es zum Anschluss der Manderscheider Orte an Wittlich-Land, werden auch die Werke zusammengeführt. Das betrifft auch die Schulden. Diese Aussicht ist nach Worten von Bürgermeister Christoph Holkenbrink kein Grund, so zu handeln wie die Nachbarn. Schließlich holten einen die Schulden dann doch irgendwann ein.Photovoltaik:

Extra

Schießanlage: Der VG-Rat hat den Weg freigemacht für die Änderung des Flächennutzungsplans (FNP). Ziel ist der Ausbau und die Sanierung der Schießanlage Landscheid. Im nun anlaufenden Verfahren haben auch die Bürger die Möglichkeit, begründete Stellungnahmen zum Vorhaben abzugeben, gegen das sich Widerstand formiert hat. Photovoltaik: In Landscheid-Niederkail will ein Investor in einer Kiesgrube eine Photovoltaikanlage errichten. Auch für dieses Projekt muss der FNP geändert werden. Die vorgesehene Fläche ist rund 8,5 Hektar groß und laut Verwaltung von Niederkail aus nicht einsehbar. Beiden Vorhaben steht der Gemeinderat Niederkail positiv gegenüber. har

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