Nach dem Essen noch ein Nickerchen

MÜLHEIM. "Wer will fleißige Bauarbeiter seh'n, der muss in den Mülheimer Kindergarten geh'n." Das sangen die Kleinen zur Schlüsselübergabe des Erweiterungsbaus. Doch die Bauleute und Handwerker haben längst ihre Arbeit getan: Der Nutzung der beiden neuen Räume steht nichts mehr im Wege.

Architekt Gerhard Mehn überreichte Pfarrer Thomas Berke symbolisch einen großen Schlüssel, den die Kinder später sogar auffuttern durften. Der Pfarrer segnete die Räume. Er freue sich und dankte allen Beteiligten, dass die Fertigstellung des Bauprojekts so zügig realisiert wurde. Die Einrichtung einer Ganztagsbetreuung im August 2003 hatte die Erweiterung des evangelischen Kindergartens Mülheim erfordert. Die Kinder, die über Mittag bleiben, benötigen Schlaf- und Ruhebereiche. So wurden mit dem neuen Anbau zwei zusätzliche Räume geschaffen. Ein Schlaf- und Mehrzweckraum dient der Ruhephase in der Mittagszeit, in der übrigen Zeit steht der Raum für Bewegungsspiele und weitere Aktivitäten für alle Kinder zur Verfügung. Der zweite Raum dient ausschließlich als Ruhe- und Rückzugsraum. Der Anbau wurde in kurzer Zeit mit dem Ingenieurbüro Mehn in Lieser geplant. Vom ersten Spatenstich Anfang Juli bis zur jetzigen Einweihung vergingen nur viereinhalb Monate. Die Finanzierung erfolgte aus kirchlichen Mitteln, die Kosten betragen rund 75 000 Euro. Berke dankte allen am Bau Beteiligten, insbesondere auch den vielen freiwilligen Helfern, die in Eigenleistung zahlreiche Arbeiten ausgeführt haben. Die Ortsgemeinde Mülheim sagte eine Unterstützung bei den zusätzlichen Personalkosten zu und auch die Stadt Bernkastel-Kues beteiligt sich entsprechend der Zahl der Andeler Kinder an den Personalkosten. Der Kindergarten verfügt über zwei Gruppen mit 50 Plätzen, drei Vollzeit-Erzieherinnen und zwei Teilzeit-Erzieherinnen sind seit August hier tätig. Die Kinder kommen aus Mülheim, Brauneberg und Andel. Drei Betreuungsangebote bietet die KiTa an: Teilzeitbetreuung, verlängerter Vormittag und Ganztagsbetreuung. Die Erweiterung ist so angelegt, dass in Zukunft eine ausreichende Zahl von Über-Mittag-Plätzen zur Verfügung steht. Die Kinder, die über Mittag bleiben, bekommen ein warmes Mittagessen und eine Ruhemöglichkeit im neuen Schlafraum. Das Essen wird vom Hotel Weinhaus Schneider in Brauneberg täglich frisch zubereitet geliefert. Architekt Mehn informierte die Gäste während der Feierstunde kurz über den Bauablauf. Alle Arbeiten wurden von heimischen Firmen ausgeführt. Nach zahlreichen Ansprachen und Glückwünschen hatten die Jüngsten wieder das Wort. Sie stimmten einen musikalischen Hausspruch an: "In diesem Haus da spiele ich, da male ich, da singe ich und wenn du kommst, dann öffne ich die Tür und lass dich ein." So luden die Kinder zusammen mit Leiterin Inge Drodtloff und dem Erzieherinnen-Team alle, die gekommen waren, zu Getränken und selbst gebackenen Plätzchen ein.

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