Nach der Arbeit zum Steckenpferd-Job

BERNKASTEL-KUES. (ks) "Einen schöneren Job kann ich mir trotz oft langen Arbeitstagen nicht vorstellen." Das sagt Jens Schug, seit einem Jahr "Hauptberufler" beim Verein für Sport, Freizeit und Gesundheit (SFG) in Bernkastel-Kues und seit März Geschäftsführer des Großvereins mit über 2200 Mitgliedern. Der TV hat ihn einen Tag lang begleitet.

Bereits um 8 Uhr am frühen Montagmorgen schließt Jens Schug die Geschäftsstelle des SFG im Bernkastel-Kueser Sportzentrum auf. Bereits um 7 Uhr fährt er dafür in Berglangenbach vor den Toren Baumholders weg. In seiner Heimatgemeinde kämpft der 27-Jährige beim dortigen Landesligisten um den direkten Wiederaufstieg in die Verbandsliga. Noch ist er nur die Woche über an der Mosel daheim, was sich bald ändern wird. Bis 9 Uhr hat er die Post des Wochenendes gesichtet, den AB (Anrufbeantworter) abgehört, die Mails abgerufen. Mit dem SFG-Vorsitzenden Adolf Braun und Buchhalterin Mia Junglen wird ein grober Wochenplan abgesprochen. Der Kurs "Pilates für Anfänger" ist aufgrund der vorliegenden Anmeldungen komplett besetzt und kann, wie geplant, beginnen. Für die Rückenschule am Dienstag hat Schug die Belegungszeiten für die Räumlichkeiten in der Klinik "Moselhöhe" abzusprechen, den Kursleiter zu informieren und ihm die entsprechenden Anmeldeunterlagen und Teilnehmerlisten zu übergeben. Allein im Geschäftsführerbüro, beantwortet Schug zuallererst die Anfragen, ob telefonisch oder per Mail, die übers Wochenende aufgelaufen sind. David Herges hilft ihm dabei. Seit Mai leistet er seinen Zivildienst beim SFG ab. In Verbindung mit Mia Junglen sprechen Schug und Herges ab, was für diese Woche werbemäßig noch laufen muss. Jens Schug: "Psychomotorik für Kinder zwischen vier und zehn Jahre hieß im letzten Jahr ein Angebot an der Grundschule Mülheim. Kinder mit Problemen im alltäglichen Sportunterricht wurden von den Sportlehrern in diesen Kurs geschickt. Jetzt gilt es, mit entsprechenden Info-Schreiben und Pressemitteilung Eltern und Lehrer über unsere neuen Kurse zu informieren." Gegen 14.30 Uhr endet der Bürodienst von Jens Schug mit einer kleinen Pause, bevor er um 15 Uhr an der Grundschule seinen Schuldienst, "ein Steckenpferd von mir", wie er sagt, für heute im Sportunterricht antritt. "Mehr als 20 Kinder werden an die verschiedenen elementaren Fertigkeiten des Sports herangeführt und geschult." Zusätzlich kamen dieses Jahr mit der Hauptschule, die Ganztagsschule wurde, und der Realschule noch zwei weitere Kooperationen hinzu. Heute steht der Start des Spinning-Kurses ("Radfahren mit Musik als optimaler Einstieg ins Ausdauertraining", so der SFG-Werbeslogan für diese Gruppe) im SFG-Fitnesstreff Gesundheitspark Kueser Plateau auf seinem Ablaufplan. Trainerin Brigitte Oelert und Spinning Team Rider Carlos Pozuelo Pino erwarten ihn um 18 Uhr mit den restlichen Anmeldeunterlagen und der Teilnehmerliste. "Natürlich nutze ich heute die eine noch freie Rennmaschine, um mal in den Geschmack unseres neuen Angebotes zu kommen." "Auch das ist wichtig, um bei Fragen zu den verschiedenen Angeboten Auskunft geben zu können." Sehr am Herzen liegt ihm bei seiner Arbeit, "Ansprechpartner für die rund 50 Übungsleiter und für die aktiven Mitglieder zu sein und in Gesprächen immer wieder zu Optimierung unseres Angebotes beizutragen", begründet Jens Schug diesen für ihn wichtigen Tagesabschluss. Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann hat 2003 eine Ausbildung als staatlich geprüfter Sportlehrer abgeschlossen und war bis Ende des Schuljahres 2004 bei der Regionalen Schule in Thalfang angestellt. Trotz seines heutigen Zehn-Stunden-Tags ist Jens Schug mehr als zufrieden mit seinem Job. "Ich denke, dass ich mit der kaufmännischen Grundausbildung, der anschließenden Sportlehrerausbildung mit den Schwerpunkten Verwaltung und Rehabilitation sowie dem Jahr Praxis im Sportunterricht an der Regionalen Schule in Thalfang für den SFG das nötige Rüstzeug mitbringe", sagt er. Bei einem Großverein etwas bewegen können, leiten, organisieren und koordinieren, das ist sein Ding. Nach seinen Zielen gefragt, antwortet Schug: "Ich will im Innenverhältnis Bindeglied zwischen Vorstand, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sein und unseren Mitglieder das Gefühl vermitteln, dass sie sehr gut bei einem zuverlässigen und professionell geführten Verein aufgehoben sind. Nach außen will ich das Produkt Sport, Freizeitgestaltung, Präventions- und Rehabilitationssport für jeden zugänglich machen. Der SFG soll ein starker, professioneller Kooperationspartner der Stadt/Verbandsgemeinde, der Krankenkassen, der Reha-Kliniken, der Schulen, des DRK-Sozialwerkes und der mit dem Großverein kooperierenden Hotels sein."

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