Zwei Nachweise desselben Tiers in drei Monaten Hilfe beim Schutz vor Wölfen: Ministerium legt neues Präventionsgebiet im Hunsrück fest

Thalfang/Mainz · Zweimal seit Juli ist derselbe Wolf im Hunsrück nachgewiesen worden. Das Umweltministerium hat jetzt ein Gebiet festgelegt, in dem Halter Unterstützung beim Schutz ihrer Weidetiere erhalten sollen. Wo die Grenzen des Gebiets verlaufen und wann das Land vor Ort informieren will.

 Ein Wolf (hier ein Symbolbild) scheint sich im Hunsrück wohl zu fühlen und ist dort jetzt zweimal eindeutig registriert worden. Deshalb hat das Land ein neues Schutzgebiet im westlichen Hunsrück ausgewiesen, von dem vor allem Nutztierhalter profitieren sollen.

Ein Wolf (hier ein Symbolbild) scheint sich im Hunsrück wohl zu fühlen und ist dort jetzt zweimal eindeutig registriert worden. Deshalb hat das Land ein neues Schutzgebiet im westlichen Hunsrück ausgewiesen, von dem vor allem Nutztierhalter profitieren sollen.

Foto: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Seit einer Woche besteht die Gewissheit, dass ein Wolf Schafe bei Thalfang im Hunsrück gerissen hat. Klar ist auch, dass derselbe Wolfsrüde innerhalb kurzer Zeit zum zweiten Mal im Hunsrück nachgewiesen wurde. Das rheinland-pfälzische Umweltministerium hatte deshalb ein neues Präventionsgebiet zum Wolf im westlichen Hunsrück angekündigt. Seit Mittwoch ist nun bekannt, wo genau die Grenzen dieses Gebiets verlaufen (siehe Karte).

Laut dem Ministerium ist das Areal rund 2340 Quadratkilometer groß. Es erstreckt sich vom Raum Baumholder/Idar-Oberstein im Hunsrück bis hinunter an die Mosel bei Traben-Trarbach, im Westen umfasst es große Teile des Landkreises Trier-Saarburg und reicht bis nach Luxemburg und ins Saarland hinein. Die Grenzen sind auf einer Karte auf der Internetseite des landesweiten Koordinationszentrums Luchs und Wolf (Kluwo) veröffentlicht. Dort wird zudem folgender Grenzverlauf beschrieben: Landesgrenze/Luxemburg und Saarland, B 420 bis Lauterecken (Kreis Kusel), B 270 bis Fischbach bei Idar-Oberstein, B 41 bis Kirn, L 182 bis Büchenbeuren, L 193 bis Enkirch. Die Mosel bilde die Grenze zum bereits seit 2020 bestehenden Präventionsgebiet Eifel-West.

Neues Präventionsgebiet zum Wolf: Ab sofort gilt auch der westliche Hunsrück bis hinüber zur luxemburgischen Grenze und bis zur Mosel (gelb eingefärbte Fläche) als Gebiet, in dem Tierhalter bei Übergriffen durch Wölfe Schutzmaßnahmen und Förderungen beantragen können.

Neues Präventionsgebiet zum Wolf: Ab sofort gilt auch der westliche Hunsrück bis hinüber zur luxemburgischen Grenze und bis zur Mosel (gelb eingefärbte Fläche) als Gebiet, in dem Tierhalter bei Übergriffen durch Wölfe Schutzmaßnahmen und Förderungen beantragen können.

Foto: Umweltministerium Rheinland-Pfalz

Für die Halter von Nutztieren bedeutet das neue Gebiet im Hunsrück, dass sie für den Schutz ihrer Herden durch ausreichend hohe Zäune oder spezielle Herdenschutzhunde jetzt eine Förderung durch das Land beantragen können. Laut dem Umweltministerium können zum Beispiel „wolfabweisende Zäune“ mit bis zu 100 Prozent zukünftig gefördert werden. Die Zuschüsse können die Weidetierhalter über das Kluwo beantragen. Das Ministerium kündigt zudem für Mittwoch, 6. Dezember, eine Informationsveranstaltung für Betroffene im Hunsrück an. Ort und Zeit würden in Kürze auf der Internetseite des Kluwo unter https://fawf.wald.rlp.de/kluwo bekannt gegeben.

Landesweit bestehen bislang drei weitere Wolfs-Präventionsgebiete: im Westerwald, in der Westeifel und im Taunus. Auslöser für das neue Gebiet im Hunsrück war, dass dort ein zwei Jahre alter Wolfsrüde aus dem belgischen Rudel „Hohes Venn“ in einem Zeitraum von mehr als drei Monaten nachgewiesen wurde (wir berichteten) – am 2. Juli im Raum Birkenfeld und am 27. Oktober anhand von DNA-Proben nach den Schafsrissen in Thalfang. Nach den Vorgaben des Wolfmanagementplans Rheinland-Pfalz ist das Tier somit laut Ministerium „in der Region mit hinreichender Sicherheit als sesshaft einzustufen“.