Nachbar steht im Regen

Das war kein gutes Beispiel für Nachbarschaftshilfe! Denn de facto hat der Thalfanger Rat den Hermeskeilern seine Unterstützung im Kampf um den Erhalt der Hochwaldkaserne versagt. Ob eine gemeinsame Resolution der Kommunalparlamente von Saarburg bis Morbach überhaupt Eindruck in Berlin gemacht hätte, sei zwar dahingestellt.

Doch sollen die Hermeskeiler tatenlos zusehen, wenn das Aus für einen wichtigen Wirtschaftsfaktor und Arbeitsplatzgeber für die ganze Region droht? Sicher, manche Passage des Resolutionstexts ist unglücklich formuliert (Ramstein als "Perle der US-Armee"). Aber es hat doch nichts mit einer "militaristischen" Denkweise zu tun, wenn in Hermeskeil auch auf die Argumente verwiesen wird, die aus strategischer Sicht für einen Verbleib der Bundeswehr in der Hochwaldstadt sprechen könnten. Nach allem was über die Struck‘sche Strukturreform bekannt ist, spielt dieser Gesichtspunkt vor allen politischen Erwägungen die entscheidende Rolle. Auch in Morbach hat es Bedenken gegen die Resolutionsvorlage gegeben. Dort hat man die Klippe elegant umschifft und einen eigenen Text formuliert. Das ist immer noch besser, als den Nachbarn im Regen stehen zu lassen, wie es die Thalfanger getan haben. a.munsteiner@volksfreund.de

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