Nachdenken und sich zurücknehmen

180 Menschen haben sich dem 23. Hungermarsch der Mali-Hilfe angeschlossen. Von dem über Spenden erzielten Erlös soll dieses Mal eine Vorschule in Mali finanziert werden.

Morbach. Mehr als 20 Jahre nach ihrer Premiere bewegt die Idee nach wie vor die Menschen: Etwa 180 Teilnehmer haben sich dem 23. Hungermarsch des Vereins Mali-Hilfe angeschlossen. Darunter sowohl treue Wanderer wie Egon Schabbach aus Rapperath oder Joachim Lieser aus Gutenthal, für die der Hungermarsch Tradition hat, als auch Neulinge.

Ute Wagner hatten Erdbeben, Tsunami und die atomare Bedrohung in Japan bewogen, sich erstmals anzuschließen. Angesichts solcher Ereignisse sollte man nachdenken und sich "ein bisschen zurücknehmen", begründete die Gonzeratherin. Da sie und Ehemann Herbert Wagner gerne wandern, lag es nahe, beim Hungermarsch mitzugehen. Bei Alwin Herlach, ebenfalls aus Gonzerath, hat der Termin seit Jahren seinen Platz im Kalender. Er wandere gern in der Gemeinschaft: "Und das hier ist ja auch für einen guten Zweck." Gerade in diesen Tagen gehöre es dazu, sich Gedanken zu machen und etwas zu spenden.

Start an der St.-Anna-Kirche



Der Erlös des Hungermarsches wird in diesem Jahr einem Mali-Projekt in Douna Pen in der Pfarrei Barapiréli zugutekommen. Mit der "erwanderten" Summe von vorläufig ermittelten 6300 Euro soll eine Vorschule finanziert werden. In dem Betrag enthalten ist eine 1000-Euro-Spende der Integrierten Gesamtschule Morbach.

Über die Jahre kamen laut Peter Brucker, Vorsitzender der 1993 gegründeten Mali-Hilfe, allein durch die Hungermärsche etwa 110 000 Euro zusammen.

In diesem Jahr startete der über eine Strecke von elf Kilometern führende ökumenische Solidaritätsmarsch mit einem Gottesdienst in der Morbacher St.-Anna-Kirche.

Gisela Schenk und Hermann Kiesch-Schenk aus Kommen waren beeindruckt von der Feier. Die Thematik des Leitgedankens "Was Ihr dem Geringsten tut" sei anschaulich präsentiert worden. Dabei sei deutlich geworden, in welchen Ländern Menschen wie viel zu essen hätten.Anschließend gingen die rund 150 Teilnehmer nach Bischofsdhron, wo sich nach einer besinnlichen Pause weitere 30 Personen anschlossen.

In Hundheim mit Tee gestärkt, erwartete die Wanderer in Gonzerath eine deftige Suppe der Frauengemeinschaft.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort