Nachwuchs in Überzahl

HUNDHEIM. (urs) Mit nur 14 Aktiven scheint dem Musikverein "Stumpfer Turm" Hundheim keine große Zukunft beschieden. Wäre da nicht der Nachwuchs, der mit 18 Jungs und Mädchen am Sonntag bei der Kirmes seinen ersten öffentlichen Auftritt hat.

Hätte der Musikverein "Stumpfer Turm" Hundheim mehr Aktive wie Norbert Weber, müsste er nicht notgedrungen bei manchen Stücken passen. Doch Musiker wie der 71-Jährige, die sich im Alter von 45 Jahren mit ihrem ersten Instrument vertraut machen, sind nun einmal die Ausnahme. Also bleibt dem Verein nichts weiter übrig, als sich mit dem von gerade mal 14 Aktiven spielbaren Repertoire zu begnügen. Zumindest so lange, bis der hoffnungsvolle Nachwuchs in die Bresche springen kann. Denn zahlenmäßig sind die 18 "Kleinen", die seit einem guten Jahr in Ausbildung sind, den Großen weit überlegen. Am Wochenende steht ihnen endlich ihr großer Tag ins Haus. Im Rahmen der Hundheimer Kirmes absolvieren sie ihren ersten öffentlichen Auftritt. Und zwar zur besten Zeit, am Sonntagnachmittag ab 14.30 Uhr. Spätestens dann werden sich alle Hundheimer persönlich überzeugen können, dass es sich lohnt, in den Nachwuchs zu investieren. Saxophonist Weber, der als 70-Jähriger noch vom Tenorhorn umgestiegen ist, weiß das längst. "Ich denke, wir haben da einen guten Wurf gemacht - schon die Zahl spricht ja für sich", sagt er über die Resonanz nach fast zehnjähriger Ausbildungspause. Zum musikalischen Eifer des Nachwuchses hat auch er seinen Teil beigetragen. Nicht nur, dass er kräftig die Werbetrommel gerührt hat, indem er voriges Jahr von Haus zu Haus ging, um Jugendliche und deren Eltern zu begeistern. Der Hundheimer hat auch mit dafür Sorge getragen, dass genügend Instrumente zur Verfügung stehen. Einige aus dem Vereinsbestand reparierte er sogar eigenhändig. "Der Verein besteht jetzt seit 26 Jahren - da musste ja Nachwuchs bei", begründet er sein Engagement. Die Jahre zuvor sei die Jugendarbeit vernachlässigt worden und immer so "ein bisschen dahin geplätschert". Mit Dirigent Thomas Schütz hat der Verein auch einen musikalischen Leiter, der sowohl den Ansprüchen der "großen" Kapelle als denen der Jugendlichen gerecht wird.

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