Nächster Baustein für St. Paul

Wittlich · Rund sechs Millionen Euro will Horst Schenk, Projektentwickler, im ersten Schritt in St. Paul investieren. Er hat mit seiner Firma Erfahrung speziell im Bereich Betreutes Wohnen. Mit 23 solcher besonderen Wohnungen für Senioren geht er "Am Klosterpark" in St. Paul an den Start.

Wittlich. "Das Kloster, das Gelände, die Lage. Das ist genau das, was wir suchen." Horst Schenk ist der Finder, und er macht gerne gute Geschäfte. Als er im Firmensitz in Elz (Grenze zu Rheinland-Pfalz) vor mehr als zwei Jahren auf das Projekt St. Paul aufmerksam wurde, interessierte er sich für das imposante Klostergebäude. Norbert Schmitz, Immobilienvermittler der Sparkasse, erinnert sich: "Dann zeigten sich die speziellen Seiten: die riesigen Flure, der Denkmal- und Brandschutz." Schenk wurde trotzdem fündig, ein paar Meter weiter neben dem Wäldchen an der Kirche.
In einem ersten Bauabschnitt sollen dort auf 3000 Quadratmetern 23 Eigentumswohnungen entstehen. Das Besondere: Das "Betreutes Wohnen am Klosterpark St. Paul" getaufte dreigeschossige Bauvorhaben hat Gemeinschaftsräume, ist speziell für Menschen über 55 Jahre ausgerichtet und schließt einen Grundservice mit ein: Jede Wohnung hat ein 24-Stunden-Notrufsystem, qualifizierte schnelle Hilfe, allgemeine Beratung und Betreuung wird garantiert. Dafür wird generell ein monatlicher Betrag von 75 Euro verlangt. "Das ist wie eine Unfall- oder Risikoversicherung", sagt Michael Siebert, der die Firma Schenk seit sechs Jahren im Verkauf unterstützt. Sein Chef versichert: "Die Nebenkosten werden trotzdem nicht höher sein, als bei jedem anderen Projekt. Aber ich kaufe zum Beispiel die Gewissheit ein, dass die Mutter gut versorgt ist."
Um die professionelle Betreuung bei Bedarf, die im Gesamtpaket enthalten ist, kümmern sich die Creatio-Mitarbeiter, die auch für die Seniorenresidenz St. Paul zuständig sind. So können Synergieeffekte aus der unmittelbaren Nachbarschaft genutzt werden. Dazwischen ist der Biergarten geplant, der einmal alle "St. Pauler" locken soll.
Generell wird geschätzt, dass auf dem Gesamtgelände rund um die heutige Autobahnkirche einmal bis zu 700 Menschen leben und zwar aller Altersklassen.
Allein das neue Angebot fürs Betreute Wohnen ist allerdings bewusst für alle ab 55 Jahre. Wer jünger ist, kann nur als Partner eines Älteren dort unterkommen. Das gehört zum Konzept, das sich laut Schenk anderswo bewährt hat.62 bis 92 Quadratmeter groß


Norbert Schmitz sagt zur Nachfrageseite, was auch Rainer Thomalla, LBS, bestätigt: "Bei uns interessierten sich für dieses spezielle Angebot viele erwachsene Kinder, die weit weg von ihren Eltern wohnen, die sie so gut versorgt wüssten." Horst Schenk hat mit seinen Projekten im Bereich Betreutes Wohnen seit rund 15 Jahren Erfolg. Nicht ohne Stolz erzählt er vom abgeschlossenen Bau von 130 Wohneinheiten in Bad Kreuznach, aktuell baue man in Simmern.
In St. Paul wolle man im ersten Abschnitt rund sechs Millionen Euro investieren. Später folgen zwei weitere dreigeschossige Gebäude, sodass am Ende auf rund 7400 Quadratmetern 58 Wohneinheiten entstehen werden. Eine Grafik zeigt, wie das erste Haus aussehen soll: Überall Balkone, eine Terrasse vor dem Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss, der eine Küche haben wird. Auch für alle Bewohner eingeplant: ein voll ausgestatteter Gymnastik- plus Wasch- und Trockenraum. Generell sind die Wohnungen von 92 Quadratmetern abwärts bis minimal 62 Quadratmeter groß. Horst Schenk hat die Erfahrung gemacht: "In Städten wollen sie kleinere, auf dem Land größere Wohnungen."
Für viele Interessenten gelte: "Die haben 40 Jahre im Garten die Hecke geschnitten, jetzt stehen die Kinderzimmer leer. Erst fällt ihnen der Umzug schwer, dann sind sie heilfroh."
So sieht das auch auf der Grafik aus: Oben steht ein Paar auf dem Balkon und schaut zu dem Grüppchen auf der Terrasse, als wolle man sich verabreden. Wer lieber seine Ruhe haben will, sitzt derweil allein auf der Bank am Rasengrundstück.
Wenn Horst Schenk in die Zukunft schaut, rechnet er mit bis zu 100 Menschen, die in der Gesamtanlage einmal leben könnten. Diese Investition sei im Wohnbaubereich in St. Paul das größte Projekt, sagt Norbert Schmitz, der das Gelände mit seinem LBS-Kollegen Thomalla vermakelt. Er zeigt auf ein Luftbild und zählt auf, wo Land den Eigentümer gewechselt hat. Teilweise ist es schon bebaut, teilweise ist es noch Grünfläche. "Wenn da noch ein paar Kräne stehen, sind wir durch", sagt der Immobilienfachmann.

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