Nächstes Jahr wird der Notdienst neu geregelt

Wittlich · Der Bereitschaftsdienst der rheinland-pfälzischen Hausärzte wird umgestellt. Es wird zentrale Anlaufstellen geben. Im Kreis Bernkastel-Wittlich könnte dies ab 2013 das Wittlicher Krankenhaus sein. Die Verhandlungen laufen.

Wittlich. Im kommenden Jahr der ärztliche Bereitschaftsdienst für den Kreis Bernkastel-Wittlich (mit Ausnahme der Praxisbezirke Morbach und Thalfang, die in dieser Hinsicht zu Birkenfeld gehören) anders organisiert. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz will, wie es schon an anderen Orten geschehen ist, eine Bereitschaftsdienstzentrale einrichten. Sie wird mittwochsnachmittags (ab 14 Uhr) bis donnerstagsmorgens (8 Uhr), an Wochenenden (samstags ab 8 Uhr bis montags 8 Uhr) und an Feiertagen besetzt sein.
Wo diese Zentrale ihren Sitz haben wird, steht noch nicht eindeutig fest. Die KV bestätigt auf TV-Anfrage Gespräche mit dem Wittlicher Krankenhaus. Vom Krankenhaus heißt es nur: Wir können derzeit keine Angaben zu dem Thema machen.
"Die Bereitschaftsdienstzentrale wird aber auf jeden Fall kommen. Es gibt aber noch viel Klärungsbedarf", sagt Norbert Schmitt, der Notdienstbeauftragte der Kreisärzteschaft Bernkastel-Wittlich. Nicht, weil die Ärzte darauf drängen, sondern weil es die KV so will. Deren Vertreter haben im September 2009 beschlossen durch solche Bereitschaftsdienstzentralen außerhalb der Sprechstundenzeiten eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Nach Angaben der KV-Vorsitzenden Dr. Sigrid Ultes-Kaiser soll der Prozess bis Ende 2013 abgeschlossen sein.
"Wir werden nicht gefragt", sagt Dr. Axel Steinke, Vorsitzender der Kreisärzteschaft. Ihm persönlich wäre es lieber, wenn die jetzige Regelung mit dem Notdienst in den einzelnen Praxisbezirken beibehalten würde. Es gebe aber unterschiedliche Meinungen.
Die jeweiligen Bereitschaftsdienstzentralen sind oder werden der Anlaufpunkt für hausärztliche Behandlungen. "Für die Patienten ergibt sich dadurch der Vorteil, dass sie vor einer Behandlung nicht erst nach dem diensthabenden Arzt und seiner Telefonnummer suchen müssen", sagt KV-Pressereferentin Beate Klehr-Merkl. Falls medizinisch notwendig, erfolge ein Hausbesuch bei dem Patienten. Klehr-Merkl: "Dieser Hausbesuch wird dann aber von der Zentrale aus veranlasst, die für die Wohngegend zuständig ist." Dafür werden nach Auskunft von Axel Steinke ein bis zwei Kollegen zuständig sein. Nach Auskunft der KV bringt der Bereitschaftsdienst auch den Vorteil mit sich, dass es für die Ärzte "eine Chance auf geregelte Freizeit gibt". Norbert Schmitt ist da skeptisch. "Die Belastung wird stärker", sagt er. Derzeit übernehme er durchschnittlich vier Notdienste im Jahr. Diese Zahl werde steigen, glaubt er. Wo es möglich ist, sollen nach Angaben der KV auch externe Ärzte, zum Beispiel aus den Krankenhäusern, eingesetzt werden. Ihre und die Tätigkeit ihrer Kollegen wird voraussichtlich über einen Stundenlohn vergütet.Extra

Nach Auskunft von Norbert Schmitt kommen im Kreis Bernkastel-Wittlich mehr als 100 Ärzte für den Dienst in der Bereitschaftsdienstzentrale infrage. Ein Teil der Region um den Kreis herum ist bereits mit Bereitschaftsdienstzentralen ausgestattet. Es gibt sie bereits in Trier, Saarburg, Birkenfeld, Gerolstein und Laufersweiler (Hunsrück). Geplant ist, so Norbert Schmitt, auch ein Standort für Bitburg. cb

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