"Näist wie Ärwet un Ambra" - ein großes Thema

Kröv · Würde keine mehr Mundart gesprochen, ginge ein großer Teil unserer Kultur und Heimat verloren. Damit dies nicht passiert, veranstaltet die Verbandsgemeinde Kröv-Bausendorf Mundartabende.

Kröv. Wie in den vergangenen Jahren war die Gaststube in der Reichsschänke zum Ritter Götz beim Mundartabend mit fast 200 Besuchern voll besetzt. Bürgermeister Otto Maria Bastgen und Moderatorin Gudrun Hüls-Beth eröffneten den Abend, der unter dem Thema "Näist wie Ärwet und Ambra" (Nichts wie Arbeit und Ärger) stand.
Zahlreiche Mundartautoren hatten sich interessante Vorträge einfallen lassen. Hüls-Beth machte den Auftakt mit "Winzerjoa". Edmund Becker aus Rachtig wusste viel "Neies ous Roocht" zu berichten und erklärte, was tief fliegende Winzer mit Wetterveränderungen zu tun haben. Walburga Junglen aus Kinheim bereitete "En Breef von der Verbandsgemän" viel Kummer. Oswald Raach, ein Urgestein aus Trier, hatte über Kanalarbeiter, Stoßseufzer und Urlaubsplanungen in Treara Platt zu berichten.
Ignaz Rieth, der Sucellus aus Kinheim, schlug vor, im Falle einer Fusion mit Traben-Trarbach auszuwandern. Rudolf Hochscheid sprach über ein Reiler Wörterbuch, in dem die Mehrbedeutung einzelner Wörter im Moselfränkischen erklärt wird.
Reinhold Christoffel, auch der Hauptmann von Kövenig genannt, erzählte vom Stiermelken und wie man sich zu helfen wissen muss. Hermann Barzen aus Reil schlug eine Fusion mit dem Nachbarland Luxenburg vor. So müsste keiner mehr nach Luxenburg zum Tanken fahren, sondern alle kämen nach Kröv.
Wilfried Tubbesing aus Piesport stellte als Kind fest, dass das Kinderkriegen irgendetwas mit der Kittelschürze und dem dicken Bauch der Mutter zu tun hatte. Astrid Thielen erzählte den Zuhörern etwas mit der Bitte "Äwa so joah neist weida".
Marlene Pohl aus Kinheim verriet Einzelheiten über einen Computerkurs der "Kunnema" und dass sie jetzt nur noch auf Doppelklick reagiert.
Arno Schneider, ein Ur-Kröver, ließ Kindheitserinnerungen wach werden, indem er vorführte, wie er in der schlechten Zeit aus Zigarrenkisten Mausefallen baute, um mit dem Fang von Mäusen und Ratten sein Taschengeld etwas aufzubessern.
Umrahmt wurde der Abend von dem Musikduo Corina Röhl und Andrea Comes. Ihre Lieder erzählten vom Vagabunden und von einer kleinen wackeligen grünen Bank. Für die Ehrenbürgerin Gudrun Hüls-Beth hatten die beiden ein eigenes Lied geschrieben. Als letzte Darbietung stellten sie ein neues Lied aus ihrem Gesangsrepertoire vor, bei dem die Gäste mitsangen.
Otto-Maria Bastgen und Gudrun Hüls-Beth dankten den Autoren. Sie freuen sich auf den 3. November 2013. Das Thema lautet dann: Daat wol ich imma äs vazele (Das wollte ich immer einmal erzählen). red

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