Neubau: Hagel bringt's voran

Weil der Hagelschauer vor einer Woche das Dach des Greimerather Bürgerhauses zerstört hat, findet die Wahl im Feuerwehrhaus statt. Das Unwetter führt auch dazu, dass das neue Bürgerhaus früher gebaut wird. In Hontheim erneuert die Gärtnerei die Gewächshäuser zum Teil.

Greimerath/Hontheim. Hagelkörner so groß wie Tennisbälle prasselten vergangenen Montag auf Greimerath und Hontheim herab. Die Auswirkungen waren fatal. Viele Hausdächer wurden durchlöchert, Autos zerbeult und Gewächshäuser zertrümmert. "Kein Haus ist ohne Schaden geblieben", lautet die Bilanz von Ortsbürgermeister Walter Schuh.

Auch das Dach des Bürgerhauses musste dran glauben. Schuh: "Das ist total kaputt."

Doch ohnehin war dessen Ende absehbar. Ein Neubau ist geplant. Kürzlich hat die Gemeinde auch die Förderzusage über 278 000 Euro für Abriss und Neubau vom Innenministerium erhalten. 684 000 Euro betragen die zuwendungsfähigen Gesamtkosten.

Jetzt noch in den alten Bau zu investieren, das lohnt sich nicht. Da waren sich laut Schuh die kurzfristig zusammengetrommelten Ratsmitglieder einig. Das Resultat: Die Greimerather versuchen nun, den Neubau vorzuziehen.

Für die Wahl am kommenden Sonntag sowie auch für die zukünftigen Gemeinderatssitzungen bedeutet das: Ortswechsel. Die Veranstaltungen werden in das neue Feuerwehrhaus verlegt. Schuh: "Das hat auch einen Vorteil: Das Feuerwehrhaus ist im Gegensatz zum Bürgerhaus behindertengerecht."

Wann Abriss und Neubau starten können, ist noch unklar. Laut Ortsbürgermeister Schuh ist der Bauantrag noch nicht genehmigt. Der Hagel führt wohl auch dazu, dass die Gemeinde noch einen Zuschlag erhält. Laut Günter Weins von der VG-Verwaltung wird die Versicherung aufkommen für den Hagelschaden - auch ohne dass repariert wird.

Auf Versicherungskosten repariert wird laut Schuh hingegen der Kindergarten. Dort gab es Schäden am Dach und den Außenwänden.

Gärtnerei in Hontheim größtenteils zerstört



Die Dachdecker hatten in der vergangenen Woche jede Menge in Greimerath zu tun. Von Dienstag bis Freitag hämmerten bis zu fünf Firmen an verschiedenen Dächern herum. Schuh schätzt die Zahl der beschädigten Häuser auf 20.

In Hontheim hat der Hagel insgesamt weniger angerichtet. In der Gärtnerei von Detlef Hellmuth hat er jedoch voll zugeschlagen. Hellmuth: "Die Gewächshäuser sind zu 80 Prozent zerstört. Ein Teil wird abgerissen, ein Teil neu aufgebaut." Pflanzen wurden nicht zerstört, für das Frühlingsgeschäft war bereits fast alles verkauft.

Das Geschäft laufe normal weiter, sagt Detlef Hellmuth. Sein Familienbetrieb ist 70 Jahre alt und hat sicherlich schon einiges erlebt. "Doch so was", meint Hellmuth, "hat es hier noch nicht gegeben."

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