Neubau in Etappen

WITTLICH. Schon von weitem ist es zu sehen: Ein riesiger Baukran deutet an, dass am Wittlicher St.-Elisabeth-Krankenhaus etwas Neues entsteht. Das neue Gebäude sieht von außen eher unscheinbar aus, im Inneren verbirgt sich aber ein wahres Wunderwerk der Technik. Dort entstehen zur Zeit fünf Operationssäle, die nach den modernsten Kriterien ausgestattet werden.

Noch befindet sich der Gebäudeteil im Rohbau, doch ein Rundgang durch den ersten Stock lässt erahnen, dass hier etwas technisch äußerst Aufwändiges entsteht. Überall sind Kabel zu sehen, gewaltige Lüftungsanlagen ziehen sich an der Decke entlang. Für die Operationssäle, die hier entstehen, gelten ganz besondere Richtlinien. Klaus Loch, der Leiter der Betriebstechnik, weiß genau, worauf zu achten ist. Da ist zum Beispiel die Lüftungsanlage in den neuen Räumen. "Die Luft im Operationssaal muss absolut steril sein", erklärt er. Damit das gewährleistet ist wird sterile Luft in den Operationsraum eingeleitet. Diese hat einen leichten Überdruck, so dass keine andere Luft eindringen kann, und für den Patienten die besten Bedingungen geschaffen werden. Die Temperatur muss in diesem Bereich konstant bei 22 Grad liegen und wird in den neuen Räumen durch eine Wandheizung gewährleistet. Imposant sind auch die vielen Kupferrohre, die im Neubau zu sehen sind. Dabei handelt es sich um Leitungen für Medizinische Gase, zu denen Sauerstoff, das so genannte Lachgas sowie Stickstoff gehören. Weiterhin sollen die Operationssäle mit matten Fliesen ausgestattet werden. Auch das sei Pflicht, erklärt Verwaltungsdirektor Peter Schon. Wichtig sei eben, dass sich nichts spiegele. Damit die optimale medizinische Versorgung für die Patienten gewährleistet ist, wird auch für den Fall eines Stromausfalls vorgesorgt sein. Kabel in zwei verschiedenen Farben versorgen den Neubau mit Strom vom Netz und oder eben mit dem vom Notstromaggregat. Der Neubau ist mit dem bisherigen Krankenhausgebäude, das 1976 gebaut wurde, über zwei Verbindungsflure verbunden, einer davon ist ein steriler Bereich, durch den die frisch Operierten in den Aufwachraum gebracht werden. Auch die Zentralsterilisation ist in diesem Bereich geplant. Erster Bauabschnitt soll im März 2007 fertig sein

Wenn der erste Bauabschnitt, der Neubau der OP-Abteilung, abgeschlossen ist, beginnt im Februar 2007 der zweite. Dann wird die bisherige OP-Abteilung zur Intensivstation mit 15 Betten umgebaut. Mitte 2008 ist der Beginn des dritten Abschnitts, die Herstellung einer Zentralsterilisation und eines Aufwachraums vorgesehen. Dann liegen OP-Abteilung und Zentral-sterilisation in unmittelbarer Nähe auf einer Etage zusammen. "Wichtig sind kurze Wege", begründet Klaus Loch diese Planung. Auch die Mitarbeiter der Verwaltung müssen die Kisten packen und ins Wohnheim oberhalb des Krankenhauses umziehen. Im Erdgeschoss des Neubaus ist die Unterbringung der Radiologie geplant. Auch dies soll den Vorteil haben, dass künftig zwischen der Patientenaufnahme und den Untersuchungen möglichst kurze Wege liegen. Dieser Bereich soll auch von der anderen Seite des Gebäudes direkt anzufahren sein. Auch für Besucher der Patienten und jene, die sich schon wieder innerhalb des Krankenhauses bewegen können, wird es eine Verbesserung geben. Künftig kann zwischen Alt- und Neubau eine Terrasse genutzt werden. Aufwändig ist der Neubau auch durch den erforderlichen Erdaushub. Bevor das Fundament gelegt werden konnte, musste in den Berg gegraben werden. Dies war, wie Sabine Zimmer, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Verbundkrankenhauses Bernkastel-Wittlich, zugibt, zu Beginn der Arbeiten auch mit Lärm verbunden. "Die Patienten und Mitarbeiter zeigten großes Verständnis", sagt sie über diese Bauphase. Die Abläufe im Krankenhaus seien aber zu keiner Zeit gestört gewesen. Zusammenfassend betont sie, dass die Umsetzung des Bauvorhabens verbesserte Voraussetzungen für die Patienten bieten und auch die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter optimiert würden. Die Baukosten sind mit insgesamt 13 Millionen Euro veranschlagt, die zu zehn Prozent von der Caritas Trägergesellschaft und zu 90 Prozent vom Land getragen werden.

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