Tourismus Per Rad um den Nationalpark

Hilscheid/Hermeskeil · Auf der neuen Nationalpark-Bike-Route können Naturfreunde die Landschaft per Mountain-Bike oder E-Bike erkunden. Dabei sind verschiedene Streckenlängen möglich.

 Radroute um den Nationalpark

Radroute um den Nationalpark

Foto: TV/isotype

Heimlich, still und leise ist rund um den Nationalpark eine neue Attraktion für Radfahrer eröffnet worden. Auf einer Länge von 90 Kilometern können Biker auf der neu ausgeschilderten Nationalpark-Bike-Route jetzt eine Runde um den Nationalpark drehen. Die derzeitige Pandemie macht eine offizielle Eröffnungsveranstaltung unmöglich, heißt es in einer Presseerklärung. Diese soll in der zweiten Jahreshälfte nachgeholt werden, falls es die Lage dann zulässt.

„Mit der Nationalpark-Radroute haben wir in der Nationalparkregion ein neues, touristisches Produkt geschaffen, um sowohl die einheimische Bevölkerung als auch die zunehmende Anzahl an Touristen mit den Themen Fahrrad und Nationalpark Hunsrück-Hochwald in Verbindung zu bringen“, sagt Dr. Matthias Schneider, Landrat des Landkreises Birkenfeld.

Dies sei ein tolles Beispiel für erfolgreiche, interkommunale Kooperation über Landesgrenzen hinweg mit sehr vielen unterschiedlichen Institutionen. Sieben Kommunen, vier Landkreise und zwei Bundesländer hätten hier miteinander kooperiert.

Die Streckenführung orientiere sich an den Höhenzügen des Hunsrücks, sagt Schneider. Der Radweg zieht sich vom saarländischen Otzenhausen durch den Landkreis Birkenfeld über die Orte Abentheuer, Oberhambach, Kirschweiler bis nach Mörschied. Dort führt er zurück über Kempfeld und Allenbach zum Erbeskopf in den Landkreis Bernkastel-Wittlich. Von dort geht es über Muhl und Neuhütten im Landkreis Trier-Saarburg wieder nach Otzenhausen.

„Die Strecke ist für moderne Biker und E-Biker kein Problem“, sagt Schneider. Allerdings empfiehlt er ein tourenfähiges Fahrrad. Das Rad müsse geländegängig sein und auch schlechtere Wegstrecken abkönnen, sagt er. Der überwiegende Teil der Strecke führt abseits von Straßen, also durch Wälder und über Flure. Nur einige wenige Abschnitte, wie zwischen Muhl und Neuhütten führen über Straßen. Die Strecke zwischen Allenbach und dem Erbeskopf wird über einen Radweg neben der Straße geführt.

Wem 90 Kilometer zu lang sind, der kann auch eine der rot ausgeschilderten Querungen durch den Nationalpark nehmen und sich so für eine kürzere Schleife entscheiden, sagt Schneider. Das können dann 30 oder 50 Kilometer sein, je nach Tagesform und Laune, sagt er.

Nach Auskunft des beauftragten Planungsbüro Sweco, Koblenz, beträgt das prozentuale Verhältnis der Nationalpark-Radroute von Asphalt zu wassergebundener Decke von etwa 60 zu 40 Prozent, sagt Christian Schaadt von der Wirtschaftsförderung Birkenfeld, die für den Landkreis Birkenfeld als federführende Initiatorin die erforderlichen Förderanträge gestellt hat.

Bereits 2014 war die Idee zur Rundroute geboren worden, sagt Schaadt. 132 400 Euro hat die Route gekostet, 17 600 Euro trägt der Landesbetrieb Mobilität, die restliche Summe von 114 700 Euro fördert das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium, so dass bei den beteiligten Kommunen eine Restsumme von 17 200 Euro verbleibt. In dieser Finanzierung ist auch die Ausschilderung für eine Panoramatour auf dem Sonnenplateau in der VG Herrstein-Rhaunen enthalten.

Für die einheimischen Tourismusorganisationen ist die Nationalparkradroute eine Bereicherung. „Wir haben eine Zuwegung von der Ortsgemeinde Thalfang über Deuselbach zum Erbeskopf ausgeschildert“, sagt der Thalfanger Tourismus-Chef Daniel Thiel. Die Route sei eine Bereicherung des Angebots und gut für den Radtourismus.

Auch von Morbach aus ist eine Zuwegung zum Nationalpark geschaffen worden, sagt seine Morbacher Kollegin Franziska Fleckser. „Wir sind schon öfter gefragt worden, wie man von Morbach zum Nationalpark kommt“, sagt sie. „Ich kann mir vorstellen, dass Radler die Zuwegung nutzen.“

Auch von Hermeskeil aus haben die Touristiker zum Züscher Hammer hin eine Verbindung zur Nationalpark-Bike-Route geschaffen. Die Hermeskeiler Tourismus-Chefin Valerie Schäfer erhofft sich Tagestouristen in der Gastronomie ihrer VG sowie in den Museen des Stadtgebietes und im Freibad.

„Generell bringt uns die NLP-Route eine weitere tolle Möglichkeit zum Radfahren, mit der wir unser Repertoire an Radwegen ausbauen können“, sagt sie. Und: „Die Nationalpark-Region wird durch die Rundroute verbunden und so mit dem Fahrrad erreichbar, was für die gesamte Region einen Mehrwert darstellt.“

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