Dorfumfrage Neue Bürger braucht das Dorf
Wenigerath/Bischofsdhron/Gonzerath · TV-Umfrage in Wenigerath, Bischofsdhron und Gonzerath: Alle drei wollen neues Bauland anbieten.
„Wir haben jetzt alle Innerortsstraßen saniert“ freut sich der Ortsvorsteher von Wenigerath, Thomas Jakobs. Das gelte auch für die Leitungen und Kanäle unter der Straße. Jetzt will der Morbacher Ortsbezirk einen Bebauungsplan für ein Neubaugebiet erstellen lassen, denn: „Es gibt eine große Nachfrage, aber keine einzige Fläche mehr.“
Gut aufgestellt ist Wenigerath beim schnellen Internet. „Seit 2013 sind wir schon mit 50 Megabit pro Sekunde Übertragungsrate dabei“, wirbt Jakob. Man müsse sich halt um sowas kümmern. Das gilt ferner für die Notfalldose mit allen medizinischen Daten der Menschen in einem Haushalt, die jetzt auch in Wenigerath eingeführt wird und im Notfall Rettern wichtige Hinweise liefert. Großen Zuspruch findet die Windkraft im Dorf, denn Wenigerath ist ein sehr günstiger Windkraftort.
Auf die Finanzen im Ortsbudget angesprochen sagt Jakob: „Das ist immer zu wenig. Wir müssen uns nach der Decke strecken.“ Und wo drückt der Schuh? „Unser Gemeindehaus ist klein und alt. Es braucht eine Erweiterung und Sanierung“, schickt der Ortschef als Wunsch in Richtung Morbach.
Für Bischofsdhron war der Umbau des Kindergartens das Ereignis des letzten Jahres. „Hier können jetzt auch Kinder unter zwei Jahren aufgenommen werden, die Küche wurde erneuert, und 16 Ganztagesplätze inklusive Mittagessenversorgung sind jetzt verfügbar“, erklärt Ortsvorsteher Christian Köhler. Außerdem gibt es einen neuen Bolzplatz am Klingbach.
Die Erschließung eines Neubaugebietes ist für 2018 der größte Wunsch. „Wir haben viel Interesse von Bauwilligen“, bestätigt der Ortschef, moniert aber: „Seit fünf Jahren warten wir auf die Baureife. Nun sollte endlich mal eine Erschließung stattfinden.“
Gemischte Gefühle kommen bei ihm zum Thema schnelles Internet auf. Nicht wegen der Übertragungsgeschwindigkeit selbst, sondern wegen der Schwierigkeiten beim Wechseln zwischen verschiedenen Anbietern.
Die Situation der Senioren an Ort ist durch das Seniorencafé jeden dritten Dienstag im Monat und die regelmäßigen Treffen im Gasthaus Waldesruh geprägt. „Die Mobilität hat sich durch den Seniorenbus noch verbessert“, freut sich Köhler.
Das Budget für das Dorf werde meist am Jahresende knapp. Für Investitionen habe man aber einen Topf angelegt, aus dem Geld für kleinere Maßnahmen entnommen werden kann. Der Kontakt zur Verwaltung ist gut: „Wir können immer auf Unterstützung bauen.“ Einzig die ehrenamtliche Unterstützung aus dem Dorf bereitet Köhler sorgen: „Es hat heute kaum noch jemand Zeit, an Projekten mitzuwirken.“
Der Ortsvorsteher von Gonzerath, Dietmar Thömmes, freut sich: „Der Ausbau unserer Hauptstraße war das besondere Ereignis im letzten Jahr.“ Er will, dass das Neubaugebiet In der Geisch 2019 weiter wächst. „Für dann 27 Bauplätze haben wir bereits 13 Kaufoptionen“, erklärt der Ortschef.
Im Dorf gibt es flächendeckend schnelles Internet, Senioren haben einen monatlichen Treff, und es steht der Seniorenbus zur Verfügung. Hinzu kommen im Frühjahr Mitfahrerbänke. In Zusammenarbeit mit dem Sportverein soll eine Seniorensportgruppe ins Leben gerufen werden.
„Die Finanzausstattung ist ausreichend, dank guter Zusammenarbeit mit der Einheitsgemeinde“, findet Thömmes. „Das Gewerbegebiet muss zeitnah an die B 269 angebunden werden, um den Ort zu entlasten und auch um die Oberdorfstraße zu sanieren“, fordert der Ortsvorsteher.