Pandemie Neue Corona-Fälle rund um Thalfang hängen zusammen

Thalfang/Wittlich · Nach Einschätzung des Gesundheitsamtes des Kreises hat eine Person mindestens sechs weitere Menschen angesteckt.

Neue Corona-Fälle rund um Thalfang hängen zusammen
Foto: AP/C.S. Goldsmith, A. Tamin

Wenn es einen Bereich  im Kreis Bernkastel-Wittlich gab, an dem man sich vor dem neuen Coronavirus bislang mehr oder weniger sicher fühlen durfte, dann war das die Verbandsgemeinde Thalfang. 279 gemeldete Infektionen zählt der Landkreis seit Beginn der Pandemie. Auf die Verbandsgemeinde  im Hunsrück entfallen davon jedoch nur 13 Fälle, was 4,7 Prozent entspricht, und damit der mit Abstand geringste Anteil.

Aber sieben dieser insgesamt 13 Coronafälle in der Hunsrückkommune hat das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung allein am vergangenen Wochenende registriert.

Was war da los? Hängen die Fälle vielleicht miteinander zusammen? Gab es vielleicht  einen Infektionsherd an einer Schule, in einem Altenheim oder in anderen Einrichtungen oder möglicherweise eine private Veranstaltung, bei der sich gleich mehrere Thalfanger infiziert haben? Wie lässt sich dieser deutliche Anstieg der Fallzahl an nur einem Wochenende erklären? Der TV hat die Kreisverwaltung um Auskunft gebeten.

Wie Manuel Follmann, Pressesprecher der Kreisverwaltung sagt, sei ein Fall am Freitag gemeldet worden. Sechs weitere Fälle folgten am Sonntag.

„Es sind Einzelfälle, die aber von einem Punkt ausgehen, und die zusammenhängen“, sagt Follmann.

Ein Corona-Infizierter habe mehrere Menschen angesteckt. „Das Virus wurde durch soziale Kontakte weitergegeben.“ Die Kreisverwaltung habe diese im Rahmen der Kontaktnachverfolgung entdeckt. „Bei den Nachforschungen kamen diese neuen Fälle raus.“ Wer nun aber wen und in welcher Reihenfolge angesteckt habe, so Follmann, das lasse sich nicht klären.  „Aber zwischen den Fällen gibt es einen Zusammenhang.“

Entwicklung Aktuell zählt der Kreis 33 gemeldete Infektionen und damit mehr als andere Landkreise in der Region Trier (Stand 5. Oktober). In der Stadt Trier gibt es 19 akute Corona-Infektionen. Im Kreis Trier-Saarburg gelten 29 Personen als infiziert. Im Eifelkreis sind es 15 Personen und im Vulkaneifelkreis dagegen bloß vier Personen. Dieses leichte Plus des Kreises Bernkastel-Wittlich gegenüber den Fallzahlen der Nachbarkreise sowie auch der Stadt Trier ist bereits seit Monaten erkennbar. Doch wie lässt es sich erklären? Halten sich einige Kreisbewohner vieleicht nicht vorschriftsgemäß  an die Hygieneregeln? Oder ist die Kreisverwaltung bei den Tests und dem Aufspüren der Corona-Fälle erfolgreicher als andere  Gesundheitsämter in der Region? Gibt es eine Erklärung für diese Differenz der Fallzahlen, die sich bereits seit längerer Zeit abzeichnet? Wir haben die Kreisverwaltung gefragt.  Zum jetzigen Zeitpunkt sei keine deutliche Abweichung zu anderen Kommunen erkennbar, sagt Follmann. „Diese geringen Differenzen sind nicht aussagekräftig genug. Davon kann man keine besonderen Gründe für ein Abweichen ableiten.“

Allerdings liege der Kreis, so Follmann, seit dem Wochenende in der Corona-Warnstufe 1.

Denn die Sieben-Tage-Inzidenz habe am Wochenende den Wert von 20 überschritten und liege nun bei 20,4. Das heißt: Innerhalb der letzten sieben Tage haben sich bezogen auf 100 000 Einwohner mehr als 20 Einwohner neu infiziert. „Wir müssen jetzt verstärkt auf die Einhaltung der Aha-Regeln achten“, sagt Follmann. Für die Bürger heißt das: Abstand halten, Hygiene beachten und Alltagsmaske  tragen. „Wir müssen jetzt genauer hinschauen“, sagt Follmann, damit die rote Stufe, wenn ein Kreis in sieben Tagen mehr als 50 Corona-Fälle pro 100 000 Einwohner verzeichnet, nicht erreicht werde.

Hetzerath Dem Gesundheitsamt war am Donnerstag, 1. Oktober, die Corona-Infektion eines Schulkindes der Grundschule Hetzerath bekannt geworden. Die Schüler sowie Lehrer und Betreuer,  die in unmittelbarem Kontakt zu dem Kind standen, wurden durch das Gesundheitsamt ermittelt und in häusliche Quarantäne versetzt. Allen Kontaktpersonen wurde unabhängig der Kategorie des Kontaktes eine Testung angeboten. Landrat Gregor Eibes gab am Montag Entwarnung: Er sagte, alle weiteren Testergebnisse seien „negativ“ ausgefallen.

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