Neue Dächer, neue Bäder, neue Fenster

Naurath · Viele Gebäude in Naurath sind modernisierungsbedürftig. Das hat die Analyse eines Planungsbüros ergeben. Werden Sanierungsgebiete ausgewiesen, können Immobilienbesitzer auf finanzielle Unterstützung hoffen.

 So manche Immobilie müsste generalüberholt werden: Ortsbürgermeister Werner Weber (links) und Planer Hubert Deubert vor der Karte mit den Sanierungsgebieten. TV-Foto: Christoph Strouvelle

So manche Immobilie müsste generalüberholt werden: Ortsbürgermeister Werner Weber (links) und Planer Hubert Deubert vor der Karte mit den Sanierungsgebieten. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Naurath Naurather Bürger, die ihr Haus modernisieren wollen, können in Kürze auf Unterstützung durch den Fiskus rechnen. Denn bis Anfang März will der Naura ther Gemeinderat beschließen, dass sowohl das Unterdorf als auch das Oberdorf als Sanierungsgebiet ausgewiesen wird. Dadurch haben Hausbesitzer die Möglichkeit, Abschreibungen steuerlich geltend zu machen und sich so einen Teil der Kosten vom Finanzamt erstatten zu lassen. Dadurch sollen die Wohn- und Lebensbedingungen verbessert, die wirtschaftliche Situation stabilisiert und die Mitwirkungsmöglichkeiten der Bewohner bei der Entwicklung ihres Lebensumfeldes gestärkt werden, erklärt Hubert Deubert vom gleichnamigen Planungsbüro aus Quirnheim.
Seine Mitarbeiter haben im Herbst 2016 den Gebäudebestand in Naurath unter die Lupe genommen. "Der Hauptbestand der Immobilien ist modernisierungsbedürftig", sagt Deubert. Allerdings verlange der Gesetzgeber, dass es sich um eine durchgehende Modernisierung handeln müsse. Diese sei gegeben, wenn drei Sachen angepackt würden, beispielsweise eine Dachsanierung, eine Badmodernisierung und der Austausch von Fenstern. "Nur das Dach zu sanieren reicht nicht", sagt Deubert. Gut seien hingegen die Verkehrsstrukturen in Naurath, hat seine Analyse ergeben. Allerdings könne man die beiden Ortsteile besser verknüpfen, beispielsweise durch einen Fußweg, schlägt Deubert vor. Eine Umfrage habe ergeben, dass ein Drittel der Befragten Interesse zeige, an dem Programm teilzunehmen. Allerdings sei bei 39 verteilten Fragebögen der Rücklauf von acht ausgefüllten Formularen nicht besonders hoch gewesen.
"Wir können nur die Voraussetzungen schaffen, jetzt müssen die Leute kommen", sagt Ortsbürgermeister Werner Weber. An der Präsentation der Ergebnisse zeigten die Naurather kein gesteigertes Interesse. Lediglich drei Bürger waren zur Abschlussveranstaltung der Untersuchung gekommen, um sich zu informieren.RECHENBEISPIELE BEI DER PRäSENTATION

Extra

Investition 50 000 Euro bei einem vermieteten Objekt und einem angenommenen Steuersatz von 27 Prozent: In den ersten acht Jahren werden neun Prozent Sonderabschreibung gewährt, für weitere vier Jahre sieben Prozent. Das ergibt eine Gesamtsteuerersparnis von 13 500 Euro und einen tatsächlichen Investitionsbedarf von 36 500 Euro. Bei einem angenommenen Steuersatz von 42 Prozent beträgt die Steuerersparnis 21 000 Euro und die tatsächliche Investition von 29 000 Euro. Mittel aus der Dorferneuerung sind mit den Abschreibungen kombinierbar.

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