Neue Drogerie für Morbach

Morbach · Ein Leerstand weniger: Anfang Januar eröffnet "Die Drogerie" in Morbach und zwar dort, wo bis Mitte des Jahres einer der Schleckerläden war. Bernd Klein und sein Team treffen derzeit die letzten Vorbereitungen.

Morbach. Es war eine der Pleiten des Jahres - die Insolvenz der Schleckermärkte. Nach ersten Entlassungswellen im Frühjahr war Ende Juni auch für die zwei Morbacher Schleckermärkte das Aus besiegelt. Für die Einheitsgemeinde bedeutete das: Drogerieartikel gab es nur noch in den Supermärkten.
Ab Mittwoch, 2. Januar 2013, wird sich das wieder ändern. Dann eröffnen Bernd Klein und seine Frau Anja in den Räumen des ehemaligen Schleckermarktes in der Birkenfelder Straße in Morbach "Die Drogerie".
Letzte Vorbereitungen laufen


Derzeit laufen die letzten Vorbereitungen: Duschgel, Waschmittel, Tierfutter werden bestellt; die neue Theke steht bereits, und auch die Räume sind frisch gestrichen. "Wir sind optimistisch und freuen uns auf den Start", sagt Bernd Klein.
Die Idee kam dem Morbacher im Sommer, als er mit der Tante seiner Frau sprach. Ihr gehört das Haus, in dem die Schleckerfiliale war. "Sie wollte, dass wieder jemand etwas macht", erzählt Klein, der kaufmännischer Angestellter ist und mit seiner Frau lediglich als Investor fungiert. Deshalb schrieb Klein andere Drogerieketten an, aber "keiner hatte Interesse". Das Problem: Den großen Ketten sind die Räume mit etwa 220 Quadratmetern zu klein, sie brauchen 400 Quadratmeter. Also habe er sich selbst Gedanken gemacht, sagt Klein. Und weil der Bedarf vorher da gewesen sei, sei er auf die Idee gekommen, den Laden selbst zu eröffnen.
Drogerie mit eigener Philosophie


"Es war schon immer mein Wunsch, etwas eigenes auf die Beine zu stellen." So könne er seine eigene Philosophie verfolgen und "die Kunden als Menschen wahrnehmen", sagt der 46-Jährige. Zudem würde er etwas gegen die Leerstände in Morbach tun.
An seiner Seite hat er Petra Basten als Filialleiterin, die 22,5 Jahre bei Schlecker gearbeitet hat. Sie kennt sich aus und weiß, welche Produkte bestellt werden müssen und wie die Regale zu füllen sind. Außerdem beschäftigt er eine Halbtagskraft sowie zwei Aushilfen. "Für mich ist es eine neue Chance, im Drogeriebereich weiterzuarbeiten", erzählt die 45-jährige Petra Basten aus Neumagen-Dhron.
Schleckerfrau beschäftigt


Nach mehr als zwei Jahrzehnten bei Schlecker habe sie sehr unter der Pleite gelitten. "Es war ein schwerer Einbruch, aber jetzt sind alle wieder voller Energie."
Auch wenn bei den Vorbereitungen zur Eröffnung längst nicht alles glatt gelaufen ist. "Ich hatte es mir etwas einfacher vorgestellt, an Produkte zu kommen," sagt Klein. Es sei schwierig, Lieferanten zu finden, wenn man keiner Gruppe angeschlossen sei. So musste er auch schon Bürgschaften oder ein Sparbuch mit Geld hinterlegen, um bestellen zu können.
Sortiment mit 8000 Artikeln


Denn wichtig sei nun, "dass wir ein Grundsortiment vorrätig haben", sagt Basten. Etwa 8000 Artikel sollen es am Ende sein. Für diese und die Ausstattung musste Klein zwischen 80 000 und 100 000 Euro in die Hand nehmen.
Angst, dass etwas schief gehen könnte, hat Klein nicht. "Ich habe die Umsatzzahlen des Marktes gesehen, die lagen noch hier." Die Filiale sei rentabel gewesen, erzählt auch Basten. Deshalb ist Klein zuversichtlich. "Sonst hätte ich es gar nicht angefangen."

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