Monzelfeld/Annenberg Neue Fahrbahndecke auf altem Natursteinbogen

Monzelfeld/Annenberg · Die Brücke zwischen Monzelfeld und Annenberg wird bald saniert. Eine Gesetzesänderung macht es möglich.

 Die Brücke an der Lambertymühle ist sehr marode.

Die Brücke an der Lambertymühle ist sehr marode.

Foto: Ilse Rosenschild

Kleine Brücke, große Wirkung: Die Brücke über den Hinterbach zwischen Monzelfeld und Annenberg muss saniert werden. Bevor es jetzt bald dazu kommt, waren einige Hürden zu nehmen. Eine Gesetzesänderung erleichterte manches.

Der Annenberg ist eine malerische kleine Siedlung bei Monzelfeld. Zu ihr gelangt, wer 3,4 Kilometer durch den Wald fährt. Nur eine einzige Straße führt in das 20-Einwohner-Dorf: die Kreisstraße 93. Wer dort entlang fährt, passiert bei der Lambertymühle eine Natursteinbrücke.

Das Bauwerk aus dem Jahr 1890 ist in schlechtem Zustand. Bei der letzten Prüfung des Landesbetriebs Mobilität  (LBM) bekam sie die Note Vier. Wobei die Vier in dem Fall eigentlich eine Sechs ist. Denn die Notenskala reicht nur von Eins bis Vier, sagt Guido Bauer von der Straßenbehörde. Das Mauerwerk ist beschädigt. Und in der Fahrbahn sind laut einer Vorlage des Kreisausschusses Risse zu sehen, die auf den schlechten Zustand der Brücke zurückgehen. Ein klarer Fall: Die Brücke muss saniert werden. Doch das wäre in der Vergangenheit nicht  einfach gewesen.

Üblicherweise  werden Kreisstraßen in erheblichem Maß vom Land kofinanziert. Für die K 93 hätte das nicht gegolten. In der Vergangenheit musste nur der Hauptortsteil einer Gemeinde mit einer Kreisstraße angebunden werden – sprich: Monzelfeld – nicht aber ein weiterer Ortsteil.

Das bedeutete: Wenn eine Kreisstraße saniert wird, die die Kriterien für eine Kreisstraße nicht erfüllt, gibt es kein Geld aus Mainz. Auch nicht für die Sanierung der Natursteinbrücke.

 Brückensanierung K93_InterRed

Brückensanierung K93_InterRed

Foto: TV/Schramm, Johannes

Die Alternative: Die K 93 hätte zur Gemeindestraße abgestuft werden können. Das Thema war im Monzelfelder Gemeinderat behandelt worden. Die Kommunalpolitiker lehnten das strikt ab. Denn: Wäre die K 93 zur Gemeindestraße geworden, hätte die Gemeinde Monzelfeld die Verkehrssicherungspflicht gehabt, erklärt  Bürgermeister Lothar Josten die Haltung der Ratsmitglieder. Das heißt: Die Gemeinde  hätte die Pflicht, die Straße instandzuhalten und müsste etwa im Winter die Straße räumen und streuen lassen, und . „Das wäre mit einem hauptamtlichen Gemeindearbeiter  gar nicht möglich“, schüttelt Ortsbürgermeister Lothar Josten den Kopf.

Doch das ist inzwischen auch nicht mehr nötig. Denn das Landesstaßengesetz wurde geändert. Auch „im Zusammenhang bebaute Ortsteile“ können nun mit Landesgeld gefördert werden. Auch die Entfernung spielt dabei offenbar keine Rolle mehr. Das bedeutet grünes Licht für die Brücke an der Lambertymühle. Rund 229 000 Euro kostet das Vorhaben, nur 69 000 Euro zahlt der Kreis. Den Rest – also rund 160 000 Euro – bringt das Land auf.

Was wird gemacht? Das Bauwerk wird bis auf den Natursteinbogen abgebrochen und erhält eine komplett neue Fahrbahndecke. Die K 93 wird auf einer Länge von 60 Metern ausgebaut.

„Wir begrüßen das“, sagt Josten. Auch wenn die Bauarbeiten mit Unannehmlichkeiten verbunden seien. Schließlich ist die K 93, wie  bereits gesagt, die einzige Straße zum Annenberg. Und die wird wegen der Sanierungsarbeiten bis zu vier Monate voll gesperrt.

Die Lösung für das Problem: Die Anwohner werden in dieser Zeit über einen Wirtschaftsweg geleitet. Wann genau ist noch unklar. Frühestens im Frühjahr kann es nach Angaben des LBM losgehen. Der genaue Beginn wird noch bekanntgegeben.

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