Gedenken Eine Tafel für zwei besondere Steine

Wittlich · Ein neues Schild an der Justizvollzugsanstalt Wittlich erklärt die beiden Stolpersteine vor dem Eingang der Einrichtung. Es sind die einzigen beiden der Stadt.

 An der Pforte der JVA Wittlich ist eine neue Gedenktafel für zwei Stolpersteine angebracht worden. Das Foto zeigt (von links): JVA-Leiter Jörn Patzak, Brigitte Coen vom Landesbetrieb LBB, den Bürgerbeauftragten Dieter Burgard, Elfriede Marmann, Beigeordnete der Stadt Wittlich, Thomas J. Miller von der Georg-Meistermann-Gesellschaft und Tanja Lerch (JVA).

An der Pforte der JVA Wittlich ist eine neue Gedenktafel für zwei Stolpersteine angebracht worden. Das Foto zeigt (von links): JVA-Leiter Jörn Patzak, Brigitte Coen vom Landesbetrieb LBB, den Bürgerbeauftragten Dieter Burgard, Elfriede Marmann, Beigeordnete der Stadt Wittlich, Thomas J. Miller von der Georg-Meistermann-Gesellschaft und Tanja Lerch (JVA).

Foto: TV/Petra Willems

() Sie erinnern an Jean Daligault und Karl-Heinz Scheurer: die beiden Stolpersteine, die 2014 vor der Pforte der Justizvollzugsanstalt Wittlich verlegt worden sind und die die einzigen in der Stadt sind. Am Freitagnachmittag wurde die Gedenktafel mit der Erläuterung der Schicksale von Daligault und Scheurer an der JVA eingeweiht.

„Die Idee, mit einer Tafel auf die beiden Stolpersteine hinzuweisen, gibt es schon lange“, sagte Jörn Patzak, Leiter der JVA. Verschiedene Umstände hätten jedoch dazu geführt, dass die Einweihung erst jetzt stattfinden konnte. Thomas J. Miller vom Vorstand der Georg-Meistermann-Gesellschaft erinnerte in seine Rede noch einmal an die Geschichte der Stolpersteine und ihre internationale Würdigung.

Und: „Die Gedenktafel ist sicherlich das Besondere an diesen beiden Stolpersteinen.“ Auch der Bürgerbeauftragte Dieter Burgard erinnerte an die Internationalität des Projekts und die kontroverse Diskussion darüber.

Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das 1992 begann. Mit im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln soll an das Schicksal der Menschen erinnert werden, die in der Zeit des Nationalsozialismus (NS-Zeit) verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Derzeit gibt es mehr als  60 000 Steine in 22 europäischen Ländern. Der Wittlicher Stadtrat hatte sich gegen die Verlegung von Stolpersteinen in der Stadt ausgesprochen, vor der JVA liegen sie auf einem Grundstück des Landes. In der Diskussion am Freitag kam der Wunsch auf, innerhalb des Stadtrats das Thema noch einmal zu diskutieren. Dann blieben die beiden Steine  vor der JVA vielleicht nicht die einzigen in Wittlich.

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