Neue Ideen für Müllentsorgung

Das gesamte Abfallentsorgungskonzept des Kreises Cochem-Zell soll auf den Prüfstand und bis zum Jahr 2010 neu geordnet werden. Ein modernes, ökologisches und kostengünstiges System für den Umgang mit dem Müll soll entwickelt werden.

Cochem-Zell. (jd) Der Abfall im Kreis Cochem-Zell soll in Zukunft so ökologisch und so günstig wie möglich entsorgt werden. Der Kreistag verabschiedete einstimmig ein vorläufiges, "grobes" Abfallwirtschaftskonzept für die Zeit ab dem Jahr 2012. Anlass ist das Ende des Vertrages zwischen dem Deponiezweckverband, dem der Kreis angehört, und der Firma Wagner-Deponie-Betriebe für das Einsammeln und den Transport des Mülls zum 31. Dezember 2011. Der Müll wird in Neuwied und im Rhein-Lahn-Kreis mechanisch-biologisch vorbehandelt beziehungsweise in Krefeld und Weisweiler bei Aachen verbrannt. Für die ersten beiden Schritte der Abfallbehandlung - das Sammeln und Abtransportieren vor der Behandlung und Endlagerung - ist der Kreis zuständig.

"Bis zum Jahr 2011 stehen alle Einzelbereiche der Abfallwirtschaft vor einer Neuentscheidung und somit auf dem Prüfstand", erklärte Landrat Manfred Schnur. "Wir haben jetzt die Chance, das ganze System neu zu ordnen." Der Kreis kann das Sammeln und den Transport europaweit auf dem Markt ausschreiben, er kann es wie der Rhein-Hunsrück-Kreis "rekommunalisieren", sprich selber machen, oder er kann mit einer anderen Gebietskörperschaft kooperieren.

Alles ist möglich, "ergebnisoffen" soll das Konzept diskutiert und möglichst Ende kommenden Jahres vom Kreistag beschlossen werden.

Doch nicht nur das Sammeln und Transportieren, auch Abfuhrrhythmus, Gebührensystem, Art der Abfallbehälter oder der Umgang mit Bioabfall und Kompostierung sollen völlig neu entwickelt werden. Außerdem sei die technologische Entwicklung in der Abfallbehandlung nicht stehen geblieben, betont der Landrat vor dem Hintergrund, dass die Zukunft des Dualen Systems Deutschland ungewiss ist.

Manfred Schnur nennt den Rohstoff Papier als Beispiel, um den vielerorts ein regelrechter Kampf entbrannt ist. Auch die Erkenntnis, dass Abfall ein Energieträger ist, soll in das Konzept mit einfließen. Hier baut man auf die Experten der Fachhochschule Birkenfeld.

Nicht zuletzt soll auch die Bevölkerungsentwicklung berücksichtigt werden. Wie muss die Abfallentsorgung angesichts rückläufiger Bevölkerungszahlen effektiv organisiert werden? Und dabei sind auch die Bürger gefragt. Die CDU schlägt zudem eine Haushaltsbefragung zu den individuellen Müllverhältnissen vor, was von dem Gremium begrüßt wurde. Schnur: "Wir verschließen uns keinen neuen Ideen."

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