Neue Ideen gegen schwindendes Interesse

Sehlem · Krisensitzung bei der Sehlemer Naturschutzbund-Ortsgruppe: Auflösen oder weitermachen - das war die Entscheidung, über die der Vorstand mit den Mitgliedern bei der letzten anberaumten Mitgliederversammlung sprechen wollte. Das Interesse war gering: Von den 54 Mitgliedern sind nur vier Mitglieder und drei Nichtmitglieder der Einladung gefolgt.

Sehlem. In den Vereinsvorstand müssen dringend jüngere Mitglieder nachrücken, sagt Michael Eifel, zweiter Vorsitzender der Nabu-Ortsgruppe Sehlem. Eifel hat den Verein vor 33 Jahren ins Leben gerufen, und nicht nur deswegen ist er am Fortbestand der Gruppe interessiert.
Der Verein, der etwa 20 Morgen Naturschutzflächen in Sehlem, Salmtal, Klausen und Osann betreut und sich besonders um den Vogelschutz bemüht, ist Anlaufstelle für Menschen, die verletzte Tiere finden. Die Mitglieder geben Ratschläge oder retten die Tiere.
Rettungseinsatz für fünf Eulen


Letzter Einsatz: Eine Familie aus Hetzerath hat auf ihrem landwirtschaftlichen Anwesen fünf junge Schleiereulen gefunden, die nicht mehr von den Eltern versorgt wurden. Zwei der Jungtiere waren außerdem durch den Sturz aus dem Eulenkasten aus fünf Metern Höhe an Flügel und Fuß verletzt.
Die Retter vom Nabu konnten die Vögel in einer Wildauffang station in Oberkail unterbringen, wo sie zwei Wochen lang gepflegt wurden.
Danach wurden die Tiere erst vor wenigen Tagen auf den Hof der Familie nach Hetzerath zurückgebracht. Sie gedeihen gut: Während sich die drei stärksten Jungtiere schon selbst versorgen, werden die beiden jüngsten Eulen noch täglich von der Familie gefüttert.
Die Arbeit der Ortsgruppe sei wichtig, so lautete der Tenor auf der Mitgliederversammlung. Eine Auflösung des Vereins wurde als Lösung verworfen, zwei Interessierte haben signalisiert, in den personell unterbesetzten Vorstand nachrücken zu wollen. Die Neuwahl des Vorstands steht im Januar 2012 an.
Doch nicht nur in der Vereinsspitze, sondern auch für die aktive Naturschutzarbeit (Pflege der Naturschutzflächen, Unterhaltung und Säuberung der Nistkästen sowie die Pflege von Wildtieren) werden aktive Mitarbeiter gesucht.
Pläne für die Arbeit im Jahr 2012 werden dann ebenfalls in der Jahreshauptversammlung im Januar gemacht. Erste Vorschläge gibt es bereits: So könnte eine Internetseite eingerichtet, Nistkästen bei Schulen und Kindergärten angebracht oder Patenschaften für Nisthöhlen vergeben werden. red

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