Neue Impulse für Radfahrer an der Salm

Esch/Wittlich · 17 Kilometer Asphalt schlängeln sich von Dreis nach Klüsserath, immer entlang der Salm: Für Touristen und Anwohner ist der Salmradweg ein kleines Idyll. Nun soll er noch attraktiver werden - durch Schilder, die den Radfahrer mit Informationen über die Region versorgen.

 Innehalten und sich kundig machen: Radfahrer vor der neuen Informationstafel in Esch. TV-Foto: Sebastian Gubernator

Innehalten und sich kundig machen: Radfahrer vor der neuen Informationstafel in Esch. TV-Foto: Sebastian Gubernator

Esch/Wittlich. Einst lebten in einem kleinen Ort an der Salm die Ritter von Esch. Sie bewohnten eine Burg und verwalteten für den Erzbischof von Trier Ländereien in mehr als 70 Ortschaften. Im 16. Jahrhundert starb die Adelsfamilie aus, von ihrer Burg ist kaum etwas übriggeblieben. Den Namen Esch trägt das Dorf jedoch bis heute.
Die Geschichte der Ritter kann man auf einer Informationstafel nachlesen, sie hängt am Ortseingang von Esch direkt vor einem Biergarten mit Fahrradverleih. Es ist eins von sieben Schildern, die nun entlang des Salmradwegs aufgestellt wurden.
1200 Euro kostet ein Schild


"Es ging uns um eine Aufwertung des Radwegs", sagt Herbert Billen von der Verbandsgemeinde Wittlich-Land. Die Leute sollten nicht stumpf durch die Landschaft radeln, sondern Informationen über die Region bekommen, Impulse für Gespräche sammeln. Ein neues Konzept musste her. Also schuf die Verbandsgemeinde in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Dreis, Salmtal, Sehlem, Esch, Rivenich und Klüsserath die Informationstafeln. Kosten: rund 1200 Euro pro Schild. Nun stehen die Schilder in oder zwischen den Orten und informieren den geneigten Radfahrer - zum Beispiel über die Geologie in der Wittlicher Senke, den Weinbau an der Salm oder eben die Ritter von Esch. Das Layout der Tafeln stammt von Birger Führ aus Heckenmünster.
An dem Projekt beteiligt war auch Arnold Binzen. Er organisiert kulturelle Fahrradtouren und ist begeistert vom Salmradweg: "Das Besondere an diesem Weg sind die Menschen, die das Tal mit Leben füllen. Sie haben dafür gesorgt, dass von Ort zu Ort interessante und bescheidene Sehenswürdigkeiten vorzufinden sind, die sich nicht jedem direkt erschließen." Die Schilder seien nur ein erster Schritt zur Aufwertung des Radwegs, sagt Binzen: "Der nächste Schritt wären Informationstafeln über die einzelnen Orte. Der dritte Schritt sollen dann zusätzliche Sitzgruppen und Anregungen für Kinder sein." Sitzgruppen sind zum Teil bereits vorhanden, etwa in Klüsserath, wo die Tafel an einem Rastplatz steht. Neue Bänke wird es nach Auskunft der Verbandsgemeinde in Dreis, Esch und auf der Strecke zwischen Sehlem und Salmtal geben.Extra

Der Salmradweg verläuft mit einer Länge von 17 Kilometern von Dreis nach Klüsserath. Bei gutem Wetter nutzen ihn nach Schätzungen von Arnold Binzen, der kulturelle Radtouren organisiert, bis zu 300 Menschen pro Tag; generell dürften auf den Radwegen im Kreis Bernkastel-Wittlich in der Sommersaison mehr als 200 000 Menschen unterwegs sein. Beliebt sind vor allem der Moselradweg und der Maare-Mosel-Radweg. Am 30. September findet in diesem Jahr zum siebten Mal der Raderlebnistag Salm statt, bei dem die Orte entlang des Radwegs ein breit gefächertes Programm anbieten. gub

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