Neue Klangfülle in Maring
Maring-Noviand · Nach einer längeren Restaurierungspause wird die Maringer Kirchenorgel am Sonntag wieder ihre gesamte Klangfülle entfalten. Die dafür benötigten 96 000 Euro sind dank des rührigen Orgelförderkreises St. Remigius Maring bis auf 12 500 Euro beisammen.
Maring-Noviand. Nach monatelangem Engagement ist das selbst gesteckte hohe Ziel erreicht. Rechtzeitig vor Ostern wird an diesem Sonntag die aufwendig restaurierte Kirchenorgel der Maringer St. Remigius Kirche eingeweiht. Neun der insgesamt 19 Register sind zwar erstmals schon an Weihnachten in der Kirche erklungen. Doch seine volle Klangfülle wird das Instrument aus der Werkstatt des Klausener Orgelbauers Heinrich Voltmann (1830 bis 1909) erst zur Weihe präsentieren. Wie berichtet hatte die Hellenthaler Firma Weimbs schon vor einem halben Jahr sämtliche Orgelpfeifen ausgebaut. Ein Teil der Pfeifen wurde in der Eifel restauriert, die vorderen sind durch neue ersetzt. Während des ersten Weltkriegs waren die ursprünglichen Zinn- durch Zinkpfeifen ausgetauscht worden, was nun zugunsten des Klangs rückgängig gemacht wurde.
Spendierfreudige Bürger
Um die Restaurierungskosten - immerhin 96 000 Euro - stemmen zu können, hatte sich ein Orgelförderkreis St. Remigius Maring begründet. Dank der Unterstützung spendierfreudiger Bürger und Unternehmer sowie aller Ortsvereine ist derzeit der größte Brocken des Geldes beisammen. Die noch fehlenden 12 500 Euro hofft der Orgelförderkreis kurzfristig schließen zu können. Vielleicht gelingt das ja schon mit dem für Sonntag im Bürgerhaus geplanten Verkauf der ausgebauten Orgelpfeifen. Wer sich nach der Weihe (Programm siehe Extra) sein ganz persönliches Souvenir von der Initiative sichern möchte, kann zu Preisen von fünf bis 50 Euro unterschiedlich große Pfeifen erwerben. Die obere Preisgrenze darf laut Arens als flexibel angesehen werden: "Wer will kann mehr geben", ermuntert er.
Allerdings haben sich Orgelliebhaber auch bisher als großzügig - und obendrein sehr kreativ - erwiesen. Die vom Orgelkreis angebotenen Benefizveranstaltungen zu Gunsten des Instruments waren alle gut besucht. Jüngstes Beispiel war eine musikalische "Wein- und Käseprobe" im Maringer Bürgerhaus und tags darauf ein Kirchenkonzert mit den Trierer Dombläsern. Entscheidenden Anteil am Gelingen solcher Feste hatten stets örtliche Winzer aus den Ortsteilen Maring, Noviand und Siebenborn. Sie stellen ihre Weine kostenlos zur Verfügung. So ermöglichten sie auch den Verkauf von Weinköniginnenwein anlässlich der Krönung der aus dem Ort stammenden Moselweinkönigin Katharina Okfen (2009/2010). Die Weinhoheit steuerten ihren Teil unter anderem mit einer Lesung zugunsten der Orgel bei.
Patenschaften für Orgelpfeifen
Beständig im Angebot waren zudem eigens gebrannter "Orgel-Schnaps", für den Messdiener Äpfel und Kirschen gepflückt hatten, sowie Bibeln, Kreuze und gespendeter Honig. Auch das Angebot, Patenschaften für jede der 922 Orgelpfeifen zu erwerben, traf auf große Nachfrage.
Orgelförderkreisvorsitzender Eduard Arens ist froh, dass die Restaurierung ebenfalls gelungen ist. "Der Orgelsachverständige des Bistums hat der Firma bei der Abnahme eine sehr gute Arbeit bescheinigt." Laut Reinhold Schneck sei großer Wert gelegen worden auf die weitgehende Erhaltung der ursprünglichen Bauteile.
Extra
Sonntag, 18. März, 14.30 Uhr: Festhochamt mit feierlicher Orgelweihe und Organist Dekanatskantor Michael Meyer. Die Weihe wird musikalisch umrahmt von einem gemeinsamen Chor aus Frauenschola, Männergesangverein Maring und Kirchenchor Osann unter Leitung von Josef Jakoby. Alle Besucher erhalten die eigens erstellte Festschrift. Anschließend lädt der Orgelförderkreis ins benachbarte Bürgerhaus ein zu Kaffee, Kuchen, und Getränken. Das Motto lautet "Wir feiern ein Fest". Interessen können an diesem Tag eine der ausgebauten Orgelpfeifen erwerben. urs
