Neue Mieter für die alten Räume

Morbach · Auf dem Gelände des 2008 in Insolvenz gegangen Unternehmens Autohaus Decker kehrt wieder Leben ein. Der bisherige Tankstellenpächter Rainer Marx hat das Anwesen erworben. Die Tankstelle betreibt er weiterhin selbst. Für die weiteren Gebäude hat er mit Ausnahme der ehemaligen Verkaufshalle für Neuwagen bereits Mieter gefunden.

 Sprit für Autofahrer und Arbeitplätze für die Angestellten: Rainer Marx ist neuer Besitzer der Immobilien des ehemaligen Autohauses Decker. Michaela Schabbach leitet für den Unternehmer die Tankstelle. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Sprit für Autofahrer und Arbeitplätze für die Angestellten: Rainer Marx ist neuer Besitzer der Immobilien des ehemaligen Autohauses Decker. Michaela Schabbach leitet für den Unternehmer die Tankstelle. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Morbach. Vier Jahre ist es ruhig gewesen um das ehemalige Autohaus Decker an der Hunsrückhöhenstraße bei Morbach. 2008 ist über das damalige Unternehmen das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Die Immobilien mit Büros, Wohnungen, Reparaturwerkstätten, Lackiererei und Fahrzeugverkaufshalle hatten seitdem leer gestanden und den vorbeifahrenden Autofahrern einen traurigen Anblick geboten.
Doch jetzt tut sich einiges auf dem 25 000 Quadratmeter großen Gelände: Der 50-jährige Rainer Marx, der die ehemals zum Autohaus gehörende Tankstelle nach der Insolvenz gepachtet und weitergeführt hatte, hat das Anwesen gekauft.
90 000 Euro für Sanierung


Jetzt kümmert er sich darum, dass in die lange verwaisten Räume wieder Leben einkehrt. "Das ehemalige Wohn- und Bürogebäude ist bereits wieder vermietet", sagt er. Vorher hatte Marx 90 000 Euro in die Sanierung der Immobilie, die fünf Jahre leer gestanden hatte, stecken müssen. Auch in die ehemalige Autowerkstatt zieht ab dem 1. September wieder ein Unternehmen der KfZ-Branche ein.
Das nächste Vorhaben ist die Modernisierung der Tankstelle, die seit Jahrzehnten unverändert geblieben war. Der 60 Quadratmeter große Verkaufsraum wird mit dem bisherigen Getränkelager und einer anschließende Pflegehalle auf die doppelte Größe ausgeweitet. Das Sortiment im Tankstellenshop wird an die heutigen Bedürfnisse der Kunden, beispielsweise mit einem Backshop, angepasst, sagt Marx. Die notwendige Investitionssumme schätzt er auf 120 000 Euro. Zudem überlegt der Unternehmer, die Tankstelle auf einen 24-Stunden-Betrieb umzustellen. Auf dem geschotterten Platz links von der Tankstelle will Marx außerdem einen Imbiss einrichten. Lediglich die ehemalige Ausstellungshalle für Neufahrzeuge rechts von der Tankstelle steht noch leer. "Aber dafür haben sich auch schon Mietinteressenten gemeldet", sagt er.
Elf Mitarbeiter beschäftigt der Unternehmer, der in Trittenheim und Birkenfeld weitere Tankstellen betreibt. Die Kollegen und ihre Arbeitsplätze seien auch das Hauptmotiv gewesen, warum er das Wagnis eingegangen sei. Vor der Insolvenz hatte Marx 30 Jahre beim Autohaus Decker gearbeitet. Die Anfänge, in denen er die Tankstelle lediglich gepachtet habe, seien ebenso wie die darauffolgenden vier Jahre bis zur Unterschrift unter den Kaufvertrag risikoreich gewesen, erinnert er sich.
"Ich musste das gesamte Inventar der Tankstelle kaufen und vom Insolvenzverwalter einen Mietvertrag mit vier Wochen Kündigungsfrist akzeptieren." Der Morbacher Gewerbe- und Verkehrsverein begrüßt, dass in das lange leerstehende Gewerbeanwesen wieder Leben einkehrt. Vorstandsmitglied Kurt Müllers: "Ein Leerstand an einem solch prominenten Platz gibt einen schlechten ersten Eindruck von einem Einkaufsort." Dieser Meinung schließt sich der Morbacher Ortsvorsteher Georg Schuh an. "Wir können froh sein, dass wir jemanden haben, der mit innovativen Ideen in das Gelände investiert."

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