Neue Nachbarn in der Energielandschaft

Die Gemeinde Morbach baut für ihren Forst-Eigenbetrieb einen Forstbetriebshof. Die Bauarbeiten für die Halle mit Lager und Werkraum könnten schon im Herbst in der Energielandschaft beginnen.

 Die Maschinen und Werkzeuge, die im Morbacher Forst täglich im Einsatz sind, müssen regelmäßig gewartet werden. Arbeiten wie diese sollen im künftigen Forstbetriebshof erledigt werden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Die Maschinen und Werkzeuge, die im Morbacher Forst täglich im Einsatz sind, müssen regelmäßig gewartet werden. Arbeiten wie diese sollen im künftigen Forstbetriebshof erledigt werden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Morbach. In unmittelbarer Nachbarschaft der Biogasanlage soll er errichtet werden, der erste Forstbetriebshof der Gemeinde Morbach. Dass er als weiteres Modul der Morbacher Energielandschaft mit erneuerbaren Energien beheizt werden soll, versteht sich fast von selbst. Vorgesehen ist eine Hackschnitzelheizung. Denn in der Nähe der Biogasanlage ging 2008 ein Holzhackschnitzelheizwerk in Betrieb, das die benachbarte Pellet-Produktion mit Wärme beliefert.

Die Halle wird 144 Quadratmeter groß



Die grundsätzliche Entscheidung für den Bau eines Forstbetriebshofs ist aber weniger mit Blick auf die Morbacher Energielandschaft gefallen. Hinter der Idee steckt vielmehr die Notwendigkeit, dem "Eigenbetrieb Gemeindeforst Morbach" (siehe Extra) ein Dach über dem Kopf zu bieten. Unter diesem sollen künftig Maschinen und Gerätschaften sowie die betriebseigenen Fahrzeuge abgestellt werden können. Außerdem werden Forstmitarbeiter ihre Maschinen künftig nicht mehr ausschließlich im Freien warten oder reparieren müssen.

Jürgen Schabbach, Leiter des Forst-Eigenbetriebs, sieht dem Bau des Betriebshofes erwartungsvoll entgegen. "Bisher wird überall ein bisschen Material gelagert", begründet er. Einen zentralen Platz dafür gebe es nicht. Außerdem sollten Geräte wie Freischneider oder Spaltäxte irgendwo untergestellt werden können. Momentan lagerten die vielen Kleingeräte, die benötigt würden, mal bei dem einen, mal bei dem anderen Förster. Eine gemeinsame Anlaufstelle sei daher mehr als wünschenswert. Obendrein biete die Werkhalle die Möglichkeit, auch einmal andere Arbeiten zu erledigen. Als Beispiel nennt er das Herstellen von Ruhebänken - eine typische Winter- oder Schlechtwetterarbeit der Forstmitarbeiter. Die Planung des Architekturbüros Jakobs-Thomas-Fuchs steht. Der teils massiv, teils in Holzbauweise konzipierte Bau sieht eine 144 Quadratmeter große Halle vor plus Werk- und Geräteraum, Büros, Sanitär- und Heizungstrakt. Die Investitionskosten sind mit gut 400 000 Euro veranschlagt.

Die Baugenehmigung für den ersten, im aktuellen Wirtschaftsplan bereits berücksichtigten Forstbetriebshof der Gemeinde liegt inzwischen vor. Bei einer Forstausschuss-Sitzung Ende September sollen allerdings noch Details abgestimmt werden. Danach könnten die Bauarbeiten unverzüglich, vielleicht noch im Herbst, beginnen. Die Vorbereitungen für die Ausschreibungen sind laut Schabbach jedenfalls bereits am Laufen. Extra Forst-Eigenbetrieb: 2003 hatte sich die Gemeinde Morbach entschieden, private Fachleute im Forst einzusetzen. Die neue Form der Betriebsplanung ersetzte fortan die bis dahin erstellten Forsteinrichtungs-Pläne von Landesforsten. Drei Jahre wandelte die Gemeinde ihre 3000 Hektar Wald in einen "Eigenbetrieb Gemeindeforst Morbach" um. Für 2009 wird ein Umsatz von 965 000 Euro und ein Überschuss von 70 000 Euro angestrebt. Im Forstbetrieb sind sechs Forstwirte, ein kommunaler und ein staatlicher Förster beschäftigt. Die Einheitsgemeinde Morbach mit ihren 19 Ortsbezirken ist drittgrößter kommunaler Waldeigentümer in Rheinland-Pfalz. (urs)

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