Neue Verbindung zum Kylltalradweg

Bitburg · Im Sommer geht es los: Bitburg bekommt einen zweiten Anschluss an den Kylltalradweg, der entlang der B 50 über Albachmühle an die Kyll nahe Metterich führt. Der Bund investiert in das 1,5 Kilometer lange Verbindungsstück 900 000 Euro.

Bitburg. Es ist nicht so, dass Bitburg völlig vom Radwegenetz abgeschnitten wäre. Doch Bitburgs Anschluss an den Kylltalradweg ist eher was für Profis. "Das zieht sich da nach Matzen ganz schön steil den Berg hoch", sagt Harald Enders, Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Gerolstein, der auch selbst gerne Rad fährt. Hinzu kommt: Wer von Bitburg die Kyll flussabwärts nach Trier will, muss - wenn er denn den ausgezeichneten Kylltalradweg fahren will - einen ordentlichen Umweg über Matzen und Erdorf in Kauf nehmen. Das wird sich nun ändern. Bitburg bekommt einen neuen Anschluss an den Kylltalradweg. Der Bund investiert rund 900 000 Euro in das Verbindungsstück, das vom Kreisel Albachstraße/B 50 links an der Bundesstraße entlang Richtung Albachmühle führen soll. Der LBM will vorhandene Wirtschaftswege nutzen. Auch der Parkplatz vor Albachmühle soll geschlossen werden, damit der Radweg dort Platz hat. Im Bereich Albachmühle wiederum soll die Route auf einem vorhandenen Weg entlang einer Häuserzeile geführt werden. Diesen Abschnitt soll die Stadt ausbessern, da sich derzeit auf diesem Weg noch Schlagloch an Schlagloch reiht. Je nach Güte, in der die 400 Meter lange Buckelpiste ausgebessert wird, muss die Stadt mit Kosten von bis zu 40 000 Euro rechnen. Für mehr Sicherheit auf der B 50

Was die Angelegenheit für den Bund so teuer macht, ist, dass die Bundesstraße sich auf einem kleineren Stück in einen Hang hinein verbreitert und einige Böschungen mit Mauern abgestützt werden müssen. "Der Bund baut dieses Verbindungsstück nicht als touristische Route, sondern um auf der B 50 den Verkehr sicherer zu machen", sagt Enders. Derzeit würden viele Radfahrer über die Bundesstraße zum Kylltalradweg Richtung Trier radeln. Der Verkehr soll durch die neue Radweg-Verbindung entzerrt werden. Geplant ist, dass die Bauarbeiten im Sommer beginnen.Der B-50-Abschnitt bei Albachmühle war lange eine Gefahrenstelle. Bis zu 30 Unfälle hat die Polizei dort im Schnitt Jahr für Jahr registriert. Seit 2010 die Entwässerung der Straße verbessert wurde, hat sich die Situation entspannt. Otmar Kaufmann von der Polizei Bitburg sagt: "Radfahrer auf einer Bundesstraße sind grundsätzlich ein Problem. Da braucht man schon starke Nerven, wenn man das machen will." Aus Sicht von Kaufmann wäre ein Radweg eine Verbesserung: "Der Verkehr ist auf der B 50 an dieser Stelle sehr dicht." Etwa 10 000 Fahrzeuge rollen Tag für Tag über die Bundesstraße zwischen Bitburg und Binsfeld. Meinung

Ein Radweg, der was bringtGut, dass die neue Verbindung von Bitburg zum Kylltalradweg gebaut wird. Rad- und Wandertourismus sind Chancen für die Eifel. Und da zahlt sich über Jahre auch ein vernünftiger Anschluss an den schönsten Radweg des Landes aus. Eine Verbindung, die - im Gegensatz zu der Tour über Matzen und Erdorf - auch für Familien mit Kindern oder weniger sportliche Radler zu packen ist, ohne dass man sich auf der B 50 in Lebensgefahr begeben muss. Im Vergleich zu Wildkatzenzäunen für mehrere Millionen Euro entlang der A 60 ist das Radwegstück geradezu günstig. d.schommer@volksfreund.de 1500 Meter kosten 900 000 Euro? Das sind pro Meter satte 600 Euro. Eine stattliche Summe für die wenigen Radfahrer, die das Wegstück tatsächlich nutzen werden. Im Vergleich dazu sieht das Budget für die Sanierung des mehr als 45 Jahre alten Straßennetzes in Bitburg mickrig aus. 200 000 Euro stehen 2013 für die Sanierung des 74 Kilometer langen Netzes zur Verfügung. Damit lassen sich gerademal ein paar Fräs- und Flickarbeiten umsetzen. Die Instandhaltung des Straßennetzes sollte Vorrang vor dem Radwegebau haben, schließlich wird das von allen genutzt. m.radics@volksfreund.deExtra

Der Kylltalradweg führt auf 118 Kilometern vom Kronenburger See bis nach Trier-Ehrang. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat die Strecke mit vier von fünf möglichen Sternen ausgezeichnet. Der Kylltalradweg ist damit der am besten bewertete Radweg in ganz Rheinland-Pfalz. Nach einer Zählung des Landesbetriebs Mobilität waren auf dem Kylltalradweg bei Birresborn (Landkreis Vulkaneifel) in einem Jahr knapp 30 000 Radler unterwegs. ch/scho

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