Neue Wege für die Forstwirtschaft

In einer konstruktiven Runde haben Bürger aus Neunkirchen mit ihren Ratsmitgliedern über Zukunftsperspektiven ihres Ortes diskutiert.

 Im Anschluss an die offizielle Einwohnerversammlung gehen im Neunkirchener Gemeindehaus die Diskussionen um die Entwicklung des Ortes weiter. TV-Foto: Ursula Schmieder

Im Anschluss an die offizielle Einwohnerversammlung gehen im Neunkirchener Gemeindehaus die Diskussionen um die Entwicklung des Ortes weiter. TV-Foto: Ursula Schmieder

Neunkirchen. (urs) Etliche Punkte der Einladung rücken bei der Einwohnversammlung "Zukunftsentwicklung" in den Hintergrund. Was die Neunkirchener vor allem interessiert, ist der Forst. Dass der Gemeinderat ohne Bürgerentscheid vorgeprescht ist, kann mancher nicht verstehen. Statt sich im Zuge der Auflösung des Forstverbandes Talling nach Büdlich zu orientieren, will der Rat einen eigenen Weg gehen. Wie dieser aussehen wird, ist bisher aber kaum ersichtlich.

Ortsbürgermeister Richard Pestemer spricht von einer als Verein organisierten Forstbetriebsgemeinschaft, für die sich mindestens sieben Waldbesitzer finden müssten. Laut Landeswaldgesetz müsste ein Förster eingestellt werden. Für die nutzbaren 115 Hektar Gemeindewald wäre das eine Viertel-Stelle. Daneben könnten Lohnunternehmen zum Einsatz kommen. Drei hätten sich bereits beworben und auch zwei Förster seien interessiert. Als Startkapital stehen 12 000 Euro aus dem bisherigen Verband zur Verfügung. Der Rat ist sich laut Pestemer zwar des Risikos bewusst, sieht sich aber durch das jahrelange Minus im Forst bestärkt.

Für die gut ein Dutzend Bürger, die mit dem Rat diskutieren, bleibt es aber fraglich, ob künftig mehr raus kommt. "Diesen Optimismus, zumindest eine schwarze Null zu schreiben, kann ich nicht nachvollziehen", verweist Edwin Maßmann auf das "kleine Sortiment". Es sei schwierig, mit kleinen Mengen, pflichtet ein älterer Neunkirchener bei. Hinzu kämen Probleme wie "Sturmholz" oder Käferbefall. Ein anderer fragt, wie die Gemeinde die für Ausgaben wie den Försterlohn benötigten Einnahmen sicherstellen will. Es brauche einen Fachmann, um an Zuschüsse zu kommen. Außerdem müssten eine Bilanz erstellt und Rechnungen ausgestellt und bezahlt werden. Der Idee, mal etwas anderes zu versuchen, könne er zwar "durchaus etwas abgewinnen". Doch vorrangig sei das Wohl der Bürger. Eine solche Einscheidung sei privat in Ordnung, meint auch Maßmann: "Aber nicht, wenn man Verantwortung für die Gemeinde hat."

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