Neue Wohnungen: In der Wittlicher Neustraße tut sich was

Wittlich · Nicht nur auf dem ehemaligen Kaienburg-Gelände sollen moderne Wohnungen entstehen. Gleich in der Nachbarschaft ist ebenfalls eine Entwicklung für Neues absehbar.

 -Gähnende Leere: So nennt man Anblicke wie den in der Neustraße. Doch jetzt wird?s spannend: Die heruntergekommene Immobilie soll Platz für einen Neubau in Holzbauweise machen. TV-Foto: Sonja Sünnen

-Gähnende Leere: So nennt man Anblicke wie den in der Neustraße. Doch jetzt wird?s spannend: Die heruntergekommene Immobilie soll Platz für einen Neubau in Holzbauweise machen. TV-Foto: Sonja Sünnen

Leerstände machen die Neustraße zu einem Sorgenkind der Innenstadt. Nach der Schließung mehrerer Traditionsgeschäfte hat sich teils lange kein bleibender Nachfolger gefunden. Die Läden stehen leer und verwaisen.
Manche Bürger haben neben generellen Problemen des Einzelhandels im Umbruch auch die Fußgängerzonenphase der Straße dafür mitverantwortlich gemacht.

Die Sperrung für den Verkehr ist nach jahrelangen Protesten der Bürger von der städtischen Politik aufgehoben: Die Straße ist seit 2009 als verkehrsberuhigte Einbahnstraße in Richtung Marktplatz wieder befahrbar. Flankierend dazu hat die öffentliche Hand, getragen von Beschlüssen der Stadträte und mit Hilfe von Zuschüssen, seit 2010 das sogenannte "Passagen-Projekt" auch "Altstadt, die neue" betitelt mit erheblichen Investitionen möglich gemacht.
Dabei ist nicht nur der "Durchbruch" zwischen Altneugasse und Neustraße gebaut worden, dessen Nutzung und Effekt jedoch zu wünschen übrig lässt.

Weiterhin wurde nach Abbruch ehemaliger schmaler Wohn- und Geschäftshäuser neuer Laden- und Wohnraum geschaffen. Entstandene größere Geschäftsfläche steht allerdings seit Fertigstellung leer, und die war Anfang 2013 nach der langen Bauzeit, die den Anliegern viel Geduld und gute Nerven, teils auch Geld durch Einkommensverluste abverlangt hat.

Die Stadt selbst hat nach damaligen Angaben rund eine Million Euro investiert: 17.000 Euro für die Lichtstele, 42.000 Euro für die Passage, 112.000 Euro für die Platzgestaltung, 255.000 Euro für den Abriss von Gebäuden, 330.000 Euro für den Immobilienerwerb und 169.000 Euro sonstige Kosten wie Erschließung. Dazu gab es Zuschüsse aus dem Förderprogramm "Aktive Stadtzentren".

Jetzt tut sich wieder etwas in der Neustraße: Das Eckgebäude zum Johannisgässchen mit der Hausnummer 25 steht lange leer. Nun gibt es einen Antrag auf Abriss und Neubau eines Mehrfamilienhauses. Damit würde eine Ladennutzung wegfallen. Seit wenigen Tagen sind die leeren Schaufenster auch mit dem Vorhaben plakatiert.

"Ökologisch wohnen - zentral leben", ist demnach die Devise des Bauherrn Henz Haus aus Trierweiler. Vorgesehen ist nach Unterlagen im Bau- und Verkehrsausschuss ein dreigeschossiges Mehrfamilienwohnhaus mit sechs Wohnungen in Holzbauweise.

Damit würde das Projekt zu einem Ziel der Innenstadtentwicklung Wittlichs beitragen: Der Schaffung modernen Wohnraums, damit wieder mehr Menschen in der Innenstadt wohnen, gefördert durch das Programm "Aktive Stadtzentren". Dazu sind derzeit weitere Projekte geplant, wie die Bebauung des ehemaligen Kaienburggeländes/Oberstraße quasi direkt um die Ecke. Auch hier wurde zunächst abgerissen: 2013 fiel die baufällige Kaienburg.

Die Immobilie mit 730 Quadratmetern hatte Architekt Hans Krebs 2005 aus der Konkursmasse sowie in Folge noch weitere Nachbargrundstücke gekauft. Vor drei Monaten hat dann Tochter Laura Krebs den aktuellen Stand des Vorhabens auf mittlerweile 2100 Quadratmetern vorgestellt. Demnach sollen vier einzelne Neubauten auf dem Gelände verteilt werden und insgesamt bis zu 36 Wohneinheiten nebst Tiefgarage entstehen.

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