Neue Zentrale für das Einsatz-Paar

WITTLICH. Der Löschzug Wengerohr und die Löschgruppe Bombogen werden ein Team mit gemeinsamer Adresse: Im Industriegebiet Wengerohr soll ihr neues Feuerwehrgerätehaus stehen. Den Plänen dazu hat der Wittlicher Stadtrat nun zugestimmt.

Noch ist das gemeinsame Gebäude für die Feuerwehr-Aktiven aus den beiden Stadtteilen ein Entwurf. Im Gegensatz zu ihren Führungskräften konnten die betroffenen Wehrleute aus den Stadtteilen angeblich keine Einsicht vor dem Ratsbeschluss in die Pläne erhalten. Bei der ersten öffentlichen Präsentation im Rat hat es dann nicht nur das klassische Rot als "virtueller" Anstrich auf dem Papier den Stadträten angetan, auch die im Plenum vorgestellte Alternative zur Dachform fand Zustimmung: Statt eines reinen Pultdachs mit Vordach über dem Eingang wünscht man sich nun die zweite Variante mit einem drei Meter breiten Dachüberstand über der gesamten Hallenfront, die immerhin 30 Meter messen soll. Auf 15 000 Euro schätzt man die Mehrkosten. Zuvor hieß es, dass die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier 702 000 Euro als förderfähig ansehe. Vom Kreis gebe es keinen Zuschuss, aber man rechne mit 30 Prozent vom Land. Im Haushaltsplan 2005 sind als Gesamtkosten 1 021 000 Euro kalkuliert. Grundlage für diese Summe ist ein Vorentwurf eines Architekten vom Oktober 2003.Feuerwehrleute aus Stadtteilen sind neugierig

Anlass für den Neubau ist die "Perspektivplanung bis 2010" für die Wittlicher Wehr. Dazu heißt es in der Begründung der Verwaltung, man sehe "auf der Grundlage der Risikoanalyse für das Stadtgebiet unter anderem eine Zusammenfassung des Löschzuges Wengerohr mit der Löschgruppe Bombogen in einem neuen, gemeinsamen Feuerwehrgerätehaus im Industriegebiet Wengerohr, Belinger Straße, vor". Durch das Projekt könne "mit verbesserter Ausstattung die Effizienz in beiden Stadtteilen erhöht und zugleich dem erhöhten Risikopotenzial in Wengerohr begegnet werden". Die beiden bisherigen Gerätehäuser sollen dann aufgegeben werden, heißt es weiter. Entwickelt hat die Pläne Thomas Spindler von der Stadtverwaltung Wittlich. Bürgermeister Ralf Bußmer erklärte: "Der neue Stützpunkt liegt im Industriegebiet Wengerohr, aber auf der Gemarkung Bombogen." Und Gerd Claer von der Verwaltung sagte: "Wenn nichts dazwischen kommt, könnten wir im nächsten Jahr fertig werden." Die Kosten kenne man noch nicht im Detail, da man genaue Daten erst durch die Ausschreibung erhalte. Das Thema im Stadtrat, das ja auch eine nicht immer einfache Zusammenlegung betrifft, hatte Bürgermeister Ralf Bußmer mit den Worten eingeleitet: "Ich möchte hier voranschicken: Dieser Plan ist in alle Himmelsrichtungen abgestimmt." Es sei "in jeder Beziehung ein unglaublicher Abstimmungsaufwand" gewesen. Die Ratsunterlagen nennen mehrere Gespräche mit ADD, Verwaltung, Wehrleitung, FFW Wengerohr und FFW Bombogen. Andererseits war nach der Ratssitzung zu hören, dass der Wunsch der beiden betroffenen Mannschaften der Stadtteile, die Pläne vorher sehen zu dürfen, nicht erfüllt wurde. Erst sollte der Stadtrat zustimmen. In den beiden Ortsbeiräten war das Thema deshalb auch nicht öffentlich. Der Löschgruppenführer Bombogen, Franz-Josef Westhöfer, sagt dazu: "Die Löschgruppe Bombogen ist ungehalten darüber, dass der Ortsbeirat Pläne beratschlagt hat, ohne Rücksprache mit der betroffenen Feuerwehr zu halten." Ortsvorsteher Hermann-Josef Krämer reagiert darauf: "Die Löschgruppenführer waren grundsätzlich eingebunden in die gesamte Planung."

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