Neuer Anlauf fürs Info-Zentrum

Die Morbacher Energielandschaft soll endlich ein Info-Zentrum bekommen. Dies strebt die Morbacher Kommunalpolitik schon seit Jahren an. Jetzt sollen Nägel mit Köpfen gemacht werden.

 Die Gitterstäbe erinnern an die militärische Vergangenheit der Energielandschaft. Das Ex-Verwaltungsgebäude soll zum Besucherzentrum werden. TV-Foto: Ilse Rosenschild

Die Gitterstäbe erinnern an die militärische Vergangenheit der Energielandschaft. Das Ex-Verwaltungsgebäude soll zum Besucherzentrum werden. TV-Foto: Ilse Rosenschild

Morbach/Wenigerath. 2002 wurde der erste Spatenstich für die Morbacher Energielandschaft vollzogen. Beinahe seit dieser Zeit beabsichtigt die Gemeinde Morbach, ein Info-Zentrum für Besucher zu bauen beziehungsweise das ehemalige Verwaltungsgebäude 702 der Amerikaner am Eingang zur Konversionsfläche zu diesem Zweck zu sanieren. Lange scheiterte dies an Problemen mit der Landesförderung. Doch diese Hürde wurde vor zwei Jahren genommen, als Umweltministerin Margit Conrad bei einem Besuch in Morbach Förderzusagen ihres Kollegens Hendrik Hering mitbrachte. Eigentlich.

Gruppen kommen in Scharen



Doch noch immer gibt es für Besucher vor Ort weder ein Dach überm Kopf noch ordentliche sanitäre Anlagen. Und das, obwohl die Interessierten in Scharen kommen. Rund 5000 Menschen haben in diesem Jahr Gruppenführungen gemacht. Individualbesucher sind da nicht mitgezählt.

Inzwischen hatte im Rathaus ein Umdenken stattgefunden. Statt ein altes Gebäude umzunutzen, liebäugelten die Kommunalpolitiker mit einem Neubau, einem "Energie-Plus-Haus", das in Sachen erneuerbare Energien den neuesten Stand der Technik abbilden sollte. Standort für dieses Gebäude sollte das Areal werden, wo heute nur noch die Fundamente des Offizierscasinos zu sehen sind.

Doch inzwischen ist man auch von dieser Planung abgerückt. Der Grund: Sie ist schlichtweg zu teuer. Das neue Konzept sollte - Neubau plus touristisches Konzept inklusive Energie-Lehrpfad und neue Nutzung der beiden Überlebensbunker - 2,5 Millionen Euro kosten. Die Gesprächspartner in Mainz winkten angesichts der Höhe ab. Neue Förderanträge hätten in Brüssel gestellt werden müssen.

Das hielt Bürgermeister Gregor Eibes aus zwei Gründen nicht für sinnvoll. An der Gemeinde wären erhebliche Kosten hängengeblieben. Und das Projekt hätte sich weiterverzögert. "Ich wollte mir nicht vorwerfen lassen, dass wir den Höhepunkt des Besucherinteresses verpasst haben."

Deshalb gibt es jetzt doch eine kleine Lösung mit dem Umbau des Gebäudes 702. Es wird saniert und an eine Firma vermietet, die ihre Büroräume dorthin verlegt und in den Räumlichkeiten beispielsweise Pelletsöfen ausstellen will. Auch die Gemeinde will einen Teil als Ausstellungsfläche nutzen. Die sanitären Anlagen stehen Besuchergruppen zur Verfügung.

Umbau und Sanierung sind bereits beschlossene Sache. Kostenpunkt: 470 000 Euro. Das Konzept für die touristische Nutzung wird in der nächsten Gemeinderatssitzung am Montag, 3. November, vorgestellt. Für dieses Konzept werden rund 730 000 Euro veranschlagt.

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