Neuer Chef im Gemeindewald

MORBACH. (iro) Die Gemeinde Morbach wird künftig einen Revierleiter auf kommunaler Ebene einstellen. Das beschloss der Gemeinderat am Montagabend ebenso wie die Satzung für den neuen Eigenbetrieb. Er soll die Bezeichnung Gemeindeforst Morbach tragen.

Eigentlich ist ein Wald im besten Sinne unbezahlbar. Doch im Rahmen der Umstellung des Morbacher Forsts auf einen Eigenbetrieb (der TV berichtete) wurde auch der Wert des Waldes ermittelt: 30 Millionen Euro inklusive Waldwege sowie Grund und Boden. Für dieses Sondervermögen ist vom 1. Januar an Berthold Staudt zuständig. Der Morbacher Rat folgte dem Vorschlag der Verwaltung, den Kämmerer zum neuen Werkleiter zu machen. Sein Stellvertreter soll ein kommunale Förster werden, der künftig auf der Gehaltsliste der Gemeinde stehen wird. Die Fachaufsicht des kommunalen Revierleiters bleibt wie bisher beim Forstamt. Dienstherr werde die Gemeinde, erklärte Bürgermeister Gregor Eibes. Finanzielle Konsequenzen gebe es bei der Umstellung nicht, nachdem geklärt sei, dass der bisherige Dienstherr die Altersversorgung anteilig übernehme. Eibes wies darauf hin, dass die Teil-Umstellung auf "kommunale Beförsterung" wie es auf Amtsdeutsch heißt, nicht bedeuten soll, dass man mit den Leistungen der staatlichen Revierleiter unzufrieden sei. Im Gegenteil: Der neue Mann werde deshalb nicht auf dem freien Markt gesucht, sondern nach Möglichkeit intern besetzt. Wer es sein wird, steht noch nicht fest. Mehr Einfluss im eigenen Wald zu haben, ist dem Bürgermeister auch für die Zukunft wichtig. Aufgrund der besonderen Situation von Morbach als Standort von großen Sägewerken hält er es für durchaus denkbar, dass die Gemeinde sogar selbst in die Holzvermarktung einsteige. Das werde derzeit noch vom Land zentral abgewickelt. Im Rat stießen die Vorschläge der Verwaltung auf Zustimmung. "Das Werk ist vollbracht", stellte Heribert Knob (CDU) fest. Was man vor zwei Jahren angegangen sei, sei "auf gutem Weg". Auch Karlheinz Schneider (SPD) bewertete die neue Satzung positiv und fragte, ob der Eigenbetrieb im neuen Rathaus Mieter oder Bauherr sei. "Das ist interessant und zu klären", entgegnete Eibes. Zustimmung auch bei den Grünen: Uwe Andretta wies darauf hin, dass dem Wald immer mehr Erholungsaufgaben zukommen würden. Ein kommunaler Mann könne den neuen Aufgaben eher gerecht werden. Auch im Forstbereich gab's einen erfreulichen Nachschlag. Statt eines Überschusses von knapp 76 000 Euro rechnet der Kämmerer inzwischen mit 120 000 Euro. Die Verbesserung führt Eibes auf den verstärkten Abfluss von Industrieholz zurück. Die Auftragslage bei den heimischen Sägern sei "sehr gut". Das mache es möglich, 20 000 Euro mehr für die Sanierung von Waldwegen auszugeben. Alle Punkte wurden einstimmig verabschiedet.

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